Die Stadtkapelle Wildberg präsentierte ihr Konzert in einer gut gefüllten Stadthalle. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Stadtkapelle Wildberg überzeugt mit bekannten Melodien und hinreißenden Rhythmen

Das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Wildberg traf den Publikumsgeschmack im vollen Umfang und erfüllte alle Erwartungen auf gute Unterhaltung. Die hohe Besucherzahl zeugte von der großen Beliebtheit der vor 135 Jahren (1884) gegründeten Blasformation.

Wildberg. In der prall gefüllten Wildberger Stadthalle präsentierten die Musiker unter der Leitung von Achim Olbrich einen bunten Frühlingsstrauß aus bekannten Melodien und hinreißenden Rhythmen, wobei manch überraschende Programm-Wendungen dem Konzertmotto "Wir sind wir" eine individuelle Note verlieh.

Seit Januar tüftelten die Frauen und Männer an ihrer originellen Konzert-Idee und polierten die technischen, musikalischen und szenischen Facetten jedes einzelnen Programmpunkts. Den letzten Schliff erhielt die zweistündige Darbietung an einem Probenwochenende in Rottweil.

Zum Anfang des Konzerts bot die Kapelle zwei Märsche – "Wir sind wir" und "Semper fidelis" – als einen Ausdruck der Treue gegenüber der Tradition und sich selbst. Der Dirigent agierte besonnen, mit meist knappen Gebärden brachte er sein Blasorchester zu Höchstleitungen, sodass die Musik Vitalität, Festlichkeit sowie gewisse Würde ausstrahlte und einen heftigen Beifall nach sich zog.

Weil die mehr als 30-köpfige Formation ihre instrumentalen Vorzüge sowie eigene Identität und kollegiale Verbundenheit in den Fokus des Konzerts stellte, spielten die Musiker sowohl in voller Besetzung als auch in kleineren Konstellationen wie Klarinetten-Quartett, Blech-Sextett oder ein bunt gemischtes Oktett. Die solistischen Fähigkeiten der Bläser und ihre bemerkenswerte Musikalität kamen besonders deutlich in "Die Polka-Mäuse", "Latin-Party", "Holz, Blech & Beatles" und "Smokin´ Horns" zum Vorschein.

Einen wichtigen Aspekt des Konzerts stellte die "visuelle Wandelbarkeit" des Ensembles dar, was die aparte Moderatorin und Flötistin Melanie Wackenmann nicht ohne Stolz ankündigte. In der Tat bereicherten einige (für Blaskapelle untypische) Programmpunkte die Vielfalt der Eindrücke.

Und so erschienen nach der Pause vor dem geschlossenen Vorhang mehrere dunkle Frauengestalten mit leuchtenden Bändern an Hand- und Fußgelenken und formten eine beeindruckende Collage aus rhythmischen Figuren, die sich aus Klatschen, Stampfen und abgehakten Silben herausbildeten. Diesen Auftritt quittierte das Publikum mit enthusiastischem Applaus sowie Anerkennungspfiffen. Nicht weniger leidenschaftlich begegneten die Zuhörer dem Song "Ich gehöre nur mir" aus dem Musical "Elisabeth", den die Saxofonistin Jessica Reutter mit kräftiger Stimme von einem großen Umfang gefühlvoll wiedergab.

Dieses "super-tolle" Programm (Wackenmann) präsentierten die Mitglieder der Stadtkapelle zusammen mit ihrem Chef Olbrich. Dafür und für seine künstlerische Leitung bedankten sich die Musiker mit einem Geschenkkorb, die Moderatorin Wackenmann bekam einen Blumenstrauß.

Bevor sich die Blasformation von dem Publikum mit zwei Zugaben verabschiedete, spielte sie mit rustikaler Anmut die Polka "Das ist unser Traum" sowie den strammen Klassiker und Dauerrenner jedes Blasorchesters "Alte Kameraden". Die Freundschaftsbande zwischen Musikern und Konzertbesuchern besiegelte ein heiteres Beisammensein am Büffet.