Fast 300 Nachwuchsmusiker nahmen am Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" teil. Unser Bild zeigt Chiara Passow (links) und Claudia Peter beim Preisträgerkonzert in Calw. Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim 49. Regionalwettbewerb von "Jugend musiziert" gibt es fast nur Gewinner

Von Tim Geideck

Region. Die Schäferlaufstadt Wildberg und die Hesse-Stadt Calw standen am Wochenende ganz im Zeichen der Musik. Fast 300 Teilnehmer gingen beim 49. Regionalwettbewerb von "Jugend musiziert" an den Start und präsentierten das Ergebnis einer meist monatelangen Probenarbeit. Das Glück war nun wirklich nicht mit Darius Finkbeiner. Nicht nur, dass der Elfjährige schon seit Tagen wegen dem Regionalwettbewerb tierisch aufgeregt war. Nein, pünktlich zum Wochenende kam für den Nachwuchs-Posaunisten aus Baiersbronn auch noch eine Erkältung hinzu. Für Darius aber, der schon im Alter von sechs Jahren bei den Jungbläsern in Neuenbürg mitspielte, kein Grund, seine zweite Teilnahme bei "Jugend musiziert" abzusagen. "Augen zu und durch", gab er sich vor dem Auftritt in der Wildberger Stadthalle kämpferisch.

"Augen zu und durch"

Mit dieser Einstellung stand er beim 49. Regionalwettbewerb nicht alleine da. Obwohl drei Tage lang im Bildungszentrum und in der Stadthalle in gut besuchten Vorspielen musiziert wurde, ging es in der Schäferlaufstadt ausgesprochen ruhig und konzentriert zu. Auf der Zielgeraden wollte sich schließlich niemand die Früchte einer monatelangen Probenarbeit nehmen lassen. Und die sollte sich in den meisten Fällen gelohnt haben. "Die Juroren sind sehr zufrieden mit dem Niveau", lautete ein Zwischenfazit der Wildberger Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann, die als Regionalausschussvorsitzende in viele Jury-Gespräche hineinhören konnte.

Für die Musikschule Wildberg bedeutete die nach 2007 zweite Ausrichtung des Regionalwettbewerbs einen echten Kraftakt. Alle 15 Lehrkräfte waren als Helfer im Einsatz, dazu einige Musikschüler als Boten unterwegs und die Mitglieder des Fördervereins für die Bewirtung zuständig. Auch hier gab es für Roderburg-Eimann keinen Grund zur Klage. Sie dankte vor allem der Stadt Wildberg für ihre Unterstützung, die wegen eines parallel stattfindenden Jugendfußballturniers des TSV Wildberg am Bildungszentrum sogar einen eigenen Parkplatzdienst auf die Beine stellte. Die Entscheidung, den Regionalwettbewerb innerhalb der Schäferlaufstadt dezentral auf insgesamt drei Standorte – die Stadthalle, das Bildungszentrum und den Klosterhof, in dem das Wettbewerbsbüro untergebracht wurde – zu verteilen, erwies sich ob der guten Organisation somit als goldrichtig.

Intensive Förderung

Zusammen mit den 120 Teilnehmern in Calw verzeichnete der Regionalwettbewerb damit heuer eine Beteiligung von fast 300 Nachwuchsmusikern aus den Kreisen Calw, Freudenstadt, Pforzheim und dem Enzkreis. Für solch eine vergleichsweise dünn besiedelte Region wie dem Nordschwarzwald eine echte Hausnummer. Dennoch ist die hohe Teilnehmerzahl für Roderburg-Eimann keine Überraschung, denn sie spiegle nicht nur die musikalische Ausprägung der Region wider, sondern auch die gute Arbeit und intensive Spitzenförderung der zwölf Musikschulen im Nordschwarzwald. "Das ist schon auffällig", lobte Roderburg-Eimann ihre Kollegen.

Der 49. Regionalwettbewerb hatte also fast nur Gewinner. Und zu denen durfte sich am Ende trotz Nervosität und Erkältung auch Darius Finkbeiner zählen. Sein Ergebnis von 24 Punkten bedeuteten einen ersten Platz sowie die Weiterleitung zum Landeswettbewerb Ende März.