Oliver Hildenbrand spricht in der Wildberger Klosteranlage. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Grüne: Landesvorsitzender in Wildberg

Wildberg. Erhalten, zusammenhalten, ermöglichen: Nach diesen drei Schlagworten richtete sich der Grünen-Landesvorsitzende Oliver Hildenbrand. Bei "Politik und Party" der Grünen im Kreis Calw lieferte er die Politik.

In der Klosteranlage in Wildberg veranstaltete der Kreisverband zum zweiten Mal "Politik und Party" – ein Fest, "das uns Spaß macht" und andere motiviere, bei der Partei mitzumachen, wie Anke Much, Sprecherin des Kreisverbandes, erklärte. Erneut hatten sich einige Interessierte eingefunden, um etwas über die Parteipolitik zu erfahren und anschließend einen gemütlichen Abend zu genießen.

Zum Erhalten gehörten für Oliver Hildenbrand Klima- und Artenschutz. Als Beispiele für den Fortschritt in diesem Bereich führte er unter anderem die 100 000 Quadratmeter landeseigene Dachflächen an, auf denen Solaranlagen verbaut seien. Der Anteil am Strom in Baden-Württemberg aus erneuerbaren Quellen sei 2019 auf fast 30 Prozent angewachsen.

Eine "lange Tradition" hätten Zuwanderung und Integration in Baden-Württemberg, wie Oliver Hildenbrand zum Schlagwort "zusammenhalten" bemerkte. Mehr als 320 Millionen Euro würden vom Land im Rahmen des Paktes für Integration an die Kommunen gezahlt, um die Integration zu fördern. Zudem seien etwa 1000 Integrationsmanager vor Ort im Einsatz.

Was aufhören müsse, so der Landesvorsitzende, sei der "Irrsinn", Leute "direkt von der Werkbank" abzuschieben. "Integration lässt sich nicht aussitzen, Migration lässt sich nicht leugnen", fügte Hildenbrand hinzu.

Großen Handlungsbedarf sah Hildenbrand beim Thema Mobilität, was er unter "ermöglichen" einsortierte. Das Ziel für den öffentlichen Nahverkehr: eine Mobilitätsgarantie. Bis 2025 solle jeder Ort in Baden-Württemberg stündlich von öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn oder Ruftaxi angefahren werden.

Im Anschluss konnten die Besucher ihre Fragen an den Landesvorsitzenden richten. Themen wie die Mobilitätsgarantie und die Bildungspolitik kamen dabei zur Sprache.

Auf der Bühne hing indes eine Ausstellung zum Buch "Das neue Baden-Württemberg – Ein Land im Wandel", das die Veränderungen unter einer grün geführten Landesregierung mit Vorher-nachher-Bildern aufzeigt. Zwölf Plakate, also sechs Gegenüberstellungen, waren zu sehen.

Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger betonte die Wichtigkeit der Unterstützung durch das Land. Als Beispiel führte er das Kloster Reuthin der Schäferlaufstadt an.

Anschließend stand Party mit Essen, Lagerfeuer und Musik auf dem Programm. Philip Bölter, bekannt unter anderem durch seine Teilnahme bei "The Voice of Germany", spielte einige Lieder.

Die Spenden des Nachmittags gehen an den Verein "Rettet den Regenwald", der das Geld wiederum an das Projekt "Regenwaldankauf am Amazonas in Peru" übermittelt. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Kleinbauern in Peru, wie Nele Willfurth von der Grünen Jugend erläuterte.

2013 habe sich in dem Gebiet ein Plantagenunternehmen niedergelassen, das für den Anbau von Kakao große Teile des Regenwaldes rode. Um das zu verhindern, kaufe die lokale Umweltorganisation selbst Regenwald. Bis Dezember waren es 450 Hektar, 2019 sollen weitere 160 bis 180 Hektar folgen. Mit den Politik-und-Party-Spenden von 2018 konnten knapp zwei Hektar gekauft werden. Diesen Samstag kamen knapp 640 Euro zusammen.