Die Stadtkapelle umrahmte das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt an der Friedensstele vor der Wildberger Stadtkirche. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Totensonntag: An der Friedensstele vor der Wildberger Stadtkirche rufen Bünger und Dolderer zu Toleranz und Respekt auf

Im Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnern sie an den hohen Stellenwert von Frieden und Miteinander: die Akteure und Besucher der Gedenkfeiern zum Totensonntag. In allen Wildberger Stadtteilen zeigten die Menschen Anteilnahme und Respekt.

Wildberg. An der Martinskirche in Wildberg hielten einige Gottesdienstbesucher und andere Bürger am Sonntagmorgen inne. An der Friedensstele versammelten sie sich, um zu gedenken. "Frieden und Miteinander sind nicht selbstverständlich", richtete Bürgermeister Ulrich Bünger das Wort an die Runde. Radikales bringe nichts Konstruktives, stattdessen müsse man zusammenstehen und einander zuhören. "Daran sollten und müssen wir arbeiten", fand Bünger. Jeder habe den gleichen Wert, die gleichen Rechte, die gleiche Würde, die man achten müsse, betonte der Bürgermeister.

"Frieden braucht Mut", stellte VdK-Vorsitzender Helmut Dolderer fest, "aber dieser Mut lohnt sich, denn er schafft Grundlagen für ein menschliches und menschenwürdiges Leben." Dolderer rief dazu auf, "jegliches extremistische und nationalistische Vorgehen gemeinsam zu bekämpfen". Man müsse sich "uneingeschränkt jeglichen Tendenzen entgegenstellen, die Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Frieden untergraben wollen". Außerdem appellierte der VdK-Vorsitzende, das Smartphone auch mal aus der Hand zu legen und andere Meinungen anzuhören. Denn, so Helmut Dolderer: "Nur durch gegenseitigen Respekt lässt sich ein friedliches Miteinander gestalten."

Fünf Schüler der Klasse 9a des Bildungszentrums beteiligten sich mit Lehrkraft Brigitte Thiessen an der Gedenkfeier. Amelie Hellmich, Coleen Schaible, Luca Dengler, Julian Leitgeb und Berkay Ekizce erinnerten an den Bombenangriff auf Wildberg im Jahr 1945 und trugen das Gedicht "Rote Wiesen" vor, das vor ein paar Jahren von einer Gymnasiastin geschrieben wurde und sich mit dem Thema Krieg befasst. Die Stadtkapelle unter Leitung von Achim Olbrich drückte ihr musikalisches Gedenken mit Stücken wie "Ich hatt einen Kameraden" und "Über allen Gipfeln ist Ruh" aus.