Die Öffnungszeiten des Wildberger Rathauses sollen verkürzt werden. Foto: M. Bernklau Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Wildbergs Verwaltung im wird anders organisiert / Auch im Rathaus fehlen Fachkräfte

Es war ein anderthalbjähriger Prozess, bei dem der Freiburger Management-Berater Gisbert Breunig die Strukturen und Abläufe im Wildberger Rathaus durchleuchtete – unter enger Mitwirkung aller Mitarbeiter. Seine Vorschläge zu einer Neuorganisation diskutierte nun der Gemeinderat.

Wildberg. Die Verwaltung – einschließlich der Rathäuser in den Teilorten – sei "ein lebendiges System", sagte Bürgermeister Ulrich Bünger und bezeichnete "diese Innensicht" als einen "mutigen Schritt". Es gebe da "historisch gewachsene Strukturen", die sich noch verbessern ließen. Vieles war schon nichtöffentlich beraten und abgeklärt worden. Die öffentliche Sitzung im Bürgersaal brachte jetzt auch Ergebnisse von Befragungen der Mitarbeiter zutage, die der Gutachter in seine Vorschläge für eine Neuorganisation einfließen ließ.

Danach gab es bislang gewisse Unklarheiten und Überlappungen in den Zuständigkeiten. Vor allem bei den Vorgesetzten war die Beanspruchung durch Fach- und Sacharbeit so stark, dass nach Auffassung des Beraters für eigentliche Führungsaufgaben zu wenig Zeit übrig blieb. Es fehlen demnach freilich nicht nur Stellen. Weil geeignete Fachkräfte nicht zu finden sind, bleiben derzeit auch bewilligte Posten unbesetzt. Auch vor diesem Hintergrund hat Gutachter Gisbert Breunig den Bürgerservice analysiert und verkürzte Öffnungszeiten auch auf den Ortsverwaltungen vorgeschlagen.

Im Organigramm soll es künftig – Bürgermeister Bünger mit seiner Assistentin Iris-Angela Homilius nachgeordnet – drei Fachbereiche geben: die "Inneren Dienste"“ unter der Leitung von Stadtkämmerer Andreas Bauer, die Hauptamtsleiterin Christina Baumert unterstellten "Bürgerdienste" sowie den Fachbereich "Bauen und Planen" von Stadtbaumeister Arthur Sadlers. Neben der seit einem Jahr unbesetzten Stelle "Bürgerservice und Sicherheit" schlägt der Gutachter zwei neue nachgeordnete Posten vor: "Personal und Organisation" in Andreas Bauers Fachbereich sowie eine Abteilung "Bauverwaltung" im Bauamt.

Das Konzept fanden die Ratsfraktionen übereinstimmend "schlüssig". Aus Kostengründen zeigte sich jedoch Gerhard Ostertag "nicht überzeugt" von zwei zusätzlichen Stellen. Er regte die "zeitnahe Umsetzung" und die gezielte Ausbildung eigener Führungskräfte an. Auf den Fachkräftemangel wies auch Dieter Dannenmann (SPD) hin, bekräftigte aber gegen unterschwellige Kritik am Rathaus: "Wir haben schon eine funktionierende Verwaltung." Von Seiten der Freien Wähler gab es Lob für die Einbeziehung der Mitarbeiter. Rolf Dittus regte statt zusätzlich zwei ganzer je zwei halbe Stellen für die Bau- und die Personalverwaltung an .

Die Öffnungszeiten im Rathaus Wildberg sollen von jetzt 31,5 auf 26 Wochenstunden verkürzt werden: täglich von 8 (statt bisher 7.30 Uhr) bis 12 Uhr, dazu dienstags von 14 bis 18 Uhr und an Samstagen von 10 bis 12 Uhr. Nur noch 11 statt bisher 20 Stunden – die bisherigen Vormittagstermine waren kaum gefragt – sollen die Bürger in den Ortsverwaltungen vorsprechen können: Zwischen 15 und 18 Uhr montags in Gültlingen, mittwochs in Sulz am Eck und donnerstags auf dem Effringer Rathaus. In Schönbronn soll die Rathaustür freitags zwischen 10 und 12 Uhr offenstehen.

Der Gemeinderat billigte den Zwischenbericht und die weiteren Schritte einstimmig.