Der Blick der Betenden ging vom Tierstein in Richtung Martinskirche.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Evangelische Kirchengemeinde Sulz organisiert am Gründonnerstag auf dem Tierstein eine Gebetswache

Dass auf dem Sulzer Tierstein in der Passionszeit drei Kreuze von Rolf Röhm und seinem Team aufgebaut und abends angestrahlt werden, hat schon eine gewisse Tradition. Zum zweiten Mal hatte die Evangelische Kirchengemeinde des Wildberger Stadtteils an Gründonnerstag auf dem Naturdenkmal nun eine Gebetswache organisiert.

Wildberg-Sulz. Nach dem coronagerechten Abendmahl-Gottesdienst mit Pfarrer Hartmut Heugel im evangelischen Gemeindehaus mit Einzelkelchen, Traubensaft und glutenfreien Oblaten fiel der Startschuss für die Gebetswache.

Von den Kirchgemeinderäten Yvonne Köhler und Bernd Schmidt wurde auf dem imposanten Kalksteinfels direkt an der Sulzer Ortsdurchfahrt bei Anbruch der Dunkelheit ein Feuer entzündet, mit dem die Betenden bis zwei Uhr in der Nacht etwas gewärmt wurden. "Wir haben die Gebetswache im vergangenen Jahr initiiert, als wegen der Corona-Pandemie und dem Lockdown alle Gottesdienste ausfallen mussten", erläuterte Yvonne Köhler.

Alle Zeitfenster waren ausgebucht

Wie schon im Vorjahr stieß die Aktion auf gute Resonanz. So fand es die Mitorganisatorin erfreulich, dass alle Zeitfenster der sechsstündigen Gebetswache ausgebucht waren. In einer fortlaufenden Kette mit maximal je zwei Haushalten gleichzeitig und im halbstündigen Takt konnten die Teilnehmer ihre Gebete sprechen – gegen Krankheit, Corona, Leid, schlechte Nachrichten, Verzweiflung und Angst – oder aber auch für Auferstehung, Heilung, neuen Mut und Kraft, Hoffnung und neues Leben in Christus, wie es die Kirchengemeinde formuliert hatte.

Als durchaus inspirierend erwies sich das Ambiente auf der Bank vor dem wärmenden Feuer sowie der Blick auf die drei Kreuze und die innen beleuchtete Martinskirche – deren Sanierung in diesen Tagen abgeschlossen wird. Auch am Karfreitag stand das Naturdenkmal im Fokus, denn zur Sterbestunde Jesu führte ein Gedenkspaziergang von der Martinskirche auf den Tierstein, wo der traditionelle Gottesdienst im Freien durchgeführt wurde. Dabei kann der Kreuzweg in Sulz mittels QR-Code auch medial gegangen werden – auf der Strecke von der Kirche bis zum Naturdenkmal.