Gemeinderat: Die Verwaltung informierte das Gremium über die geplante Sanierung der Wildberger Ortsdurchfahrt

Den Schäferlauf wartet man noch ab. Aber dann beginnen die Straßenbauarbeiten an der Wildberger Ortsdurchfahrt. Der Gemeinderat ließ sich jetzt über die Planungen informieren. Bauherr der L 349 ist das Land. Aber die Stadt ist in vieler Hinsicht mit dabei.

Wildberg. "Die L 349 ist die Lebensader für Wildberg, Effringen und Schönbronn", sagte Bürgermeister Ulrich Bünger bei der Gemeinderatssitzung. Es wird nicht einfach sein, den Verkehr bei den nötigen Teil- und Vollsperrungen mit möglichst wenig Beeinträchtigungen umzuleiten und fließen zu lassen. Bauamtschef Arthur Sadlers und sein Stellvertreter Ulrich Dürr gaben einen Überblick über die ersten beiden Bauabschnitte, die sich bis Ende 2019 hinziehen und frühestens nach dem Schäferlauf beginnen und noch einmal in kurze Abschnitte unterteilt werden sollen.

Erster Schwerpunkt wird die Effringer Straße sein, die Steige. Sie soll am Ende – wie alle anderen Abschnitte – einen lärmmindernden Asphalt bekommen. Die teuren "Flüsterasphalte" haben sich inzwischen als nicht besonders wirksam und nicht ausreichend langlebig erwiesen. "Das Land entschärft zunächst den Kurvenbereich am Wildberger Ortseingang von Effringen her", erläuterte Sadlers. Weil dort am Hang eine neue Mauer errichtet werden muss, ist das der aufwendigste Abschnitt.

In der vorangehenden Bürgerfragestunde hatte sich deshalb ein junges Paar gemeldet, das dort eine Kneipe gekauft hat und sich nach der Gefahr von möglichen Rutschungen erkundigen wollte. Das Land als Bauherr prüfe das genau und informiere die Anwohner noch eingehend, versicherte die Bauamtsleitung den jungen Leuten.

Die nötigen Umleitungen bei einer Vollsperrung werden über die Siedlung geführt. Dazu wird die Einbahnstraßenregelung im Schönbronner Weg aufgehoben. Der Schwerlastverkehr, so Bürgermeister Bünger, "wird schon weit, weit vorher weiträumig umgeleitet". Er nutzte die Erläuterungen gleich für einen Appell an die Bürger für die Zeit der Beeinträchtigungen: "Nehmt Rücksicht aufeinander, so gut es geht."

Für den zweiten Bauabschnitt, die Gartenstraße von der Bundesstraßeneinmündung im Tal an, kündigte der Bürgermeister "neue Planungen des Landes für die HL-Kurve und die Kirchenkurve" an. Was genau an diesen beiden Haarnadel-Kehren – etwa bei den Gehwegen – anders werden soll, ist noch nicht im Detail bekannt. Die Stadt ist aber in vielerlei Hinsicht in die Bauarbeiten eingebunden. Und da stellte Ulrich Dürr den Stadträten schon einmal einen Kostenentwurf vor, der sich auf knapp 350 000 Euro beläuft.

Für einen uralten und matroden Regenwassertunnel – "aus der Eisenbahnzeit", so Dürr – im Bereich Edeka-Markt müsse Ersatz geschaffen werden. Knapp 70 000 Euro muss die Stadt für Arbeiten am Regen- und Abwassernetz aufwenden. Belagsarbeiten für angrenzende städtische Straßenareale schlagen mit 94 000 Euro zu Buche.

Für den Anschluss des will die Stadt Zuschüsse beantragen

Der Großteil der Kosten wird aber für die Breitbandversorgung aufzuwenden sein: rund 182 000 Euro. Denn ein so genannter Übergabepunkt soll vom Bahnhofsareal aus einmal die gesamte Kernstadt mit schnellem Internet versorgen. Die Stadt will die Bauarbeiten nutzen, um vorsorglich auch Leerrohre möglichst bis an die Grundstücksgrenzen zu verlegen, damit später für einen Hausanschluss nur noch die Gehsteige aufgebuddelt werden müssen.

Damit solche Investitionen nicht schlimmstenfalls nutzlos bleiben, hat sich die Stadt beim neuen Breitband-Eigenbetrieb des Landkreises abgesichert, erklärte der Bürgermeister. Für den Anschluss des Bildungszentrums ans schnelle Internet, von dort aus rund einen Kilometer lang, hat das städtische Bauamt einen Zuschussantrag über rund 30 000 Euro ausgearbeitet.