Bereicherten das Wildberger Kulturprogramm: Peter Autschbach und Laura Perilli. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Gitarrist Peter Autschbach und Sängerin Laura Perilli erfreuen das Publikum mit Improvisationen

Gefühlvolle Klänge, mit Hingabe gezupfte Gitarrensaiten und eine warme, freundliche Stimme vereinten sich auf der Bühne der Wildberger Stadthalle. Peter Autschbach und Laura Perilli begeisterten ihr Publikum mit Improvisationen.

Wildberg. Bei Kerzenschein saßen etwa 75 Männer und Frauen um die Bistrotische. Alle Augen und Ohren auf die Bühne gerichtet, alle Aufmerksamkeit bei der Musik und den Musikern. Was das Duo spielte war fesselnd. Beide wirkten in sich ruhend, wie bei einer gemütlichen Jam-Session in einem Wohnzimmer – auf höchstem Niveau. Die Musik ließ einem die Zeit vergessen und gänzlich in ihr versinken.

Nur noch mit eigenen Kompositionen und Arrangements auf Tour

Zum einen war das der Verdienst des erfahrenen Gitarristen und Musikpädagogen Peter Autschbach. Mit neun Jahren hat er begonnen, das Saiteninstrument autodidaktisch zu erkunden. Autschbach hat in einigen namhaften Musicals und Shows mitgewirkt, unter anderem bei der Queen-Show "We will rock you". Der Musiker hat zehn CDs mit eigenen Songs und 16 Lehrbücher veröffentlicht. Seit 2008 ist er nur noch mit seinen eigenen Kompositionen und Arrangements auf Tour.

Obwohl er Jazzgitarre studiert hat, will sich Peter Autschbach nicht alleine dieser Stilrichtung verschreiben. Das enge ihn zu sehr ein, wie er selbst sagt. Er spiele vielmehr "modern Fingerstyle Guitar", erzählt Autschbach. "Das ist mein Ding." Diesen "Fingerstyle" zeigte er auch am Samstagabend. Die Liebe zum Detail, zu jeder Fingerbewegung und jedem Griff, die totale Konzentration auf die einzelnen Saiten waren zu sehen und zu hören. Autschbach schien selbst gänzlich in seiner Musik aufzugehen und zu versinken. Und damit begeisterte er seine Zuhörer.

Für Begeisterung sorgte auch Laura Perilli. Die Italienerin brachte eine freundliche, warme Art mit, die sich in ihrer hellen, klaren Stimme widerspiegelte. Ihr Lächeln während der einzelnen Stücke passte dazu perfekt. Sie selbst bezeichnet sich nicht als Profimusikerin. "It’s my passion", sagt sie stattdessen. Leidenschaft und Hingabe waren auch ihr deutlich anzumerken.

"We love the way you sing and play" rief ein Zuhörer während des Konzerts hoch zur Bühne. Damit fasste er in Worte, was der Rest des Publikums mit Applaus ausdrückte. Während der Lieder war es mucksmäuschenstill, aber kaum waren Gitarre und Mikrofon aus der Hand gelegt, ertönten Jubelrufe und Applaus.

Im Programm fand sich so manches Werk aus Peter Autschbachs Feder und einige selbst arrangierte Standards aus den Genres Jazz und Bossa Nova. Diese Lieder hatte Autschbach durch die Neuinterpretation auf gewisse Weise zu seinen eigenen gemacht. An diesem Abend sei viel improvisiert worden, sagt Autschbach. Er und Laura Perilli hatten nie für das Konzert geprobt, "vorher stand nichts fest".

Zum Schluss gab es eine Überraschung: Autschbach holte einen Teilnehmer des dreitägigen Workshops, den er an diesem Wochenende in Wildberg gab, auf die Bühne. So beendeten Peter Autschbach und Rainer Bram das Konzert mit einem gemeinsamen Auftritt.