Baubetriebshofleiter Karlheinz Röhm (von links), Bürgermeister Ulrich Bünger und Harald Müller von der EnBW nahmen die E-Ladestation in Betrieb Foto: Guimouza Foto: Schwarzwälder Bote

E-Mobilität: Die Stadt Wildberg eröffnet auf dem Parkplatz an der Hohe Gasse ihre erste E-Ladestation mit Ökostrom

Das Erdöl wird knapp, die Luft immer schmutziger und das Klima immer wärmer. Wildberg setzt nun mit seiner ersten E-Ladestation ein Zeichen für Weitsicht und Umweltschutz.

Wildberg. Manch ein E-Autofahrer wird auf seinem Weg durch den Nordschwarzwald künftig wohl des Öfteren auf Wildberg aufmerksam werden. Denn eine smarte App erlaubt es, nahe gelegene Ladestationen für E-Fahrzeuge aufzuspüren und anzusteuern. Auch Wildberg verfügt nun über einen solchen Ruhepol für E-Fahrzeuge. "Die Inbetriebnahme der Ladestation ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins e-mobile Zeitalter", erklärt Bürgermeister Ulrich Bünger stolz.

In Kooperation mit der EnBW hat die Stadt sich dazu entschlossen, einen Beitrag zum Umweltschutz und der aufkommenden E-Mobilität zu leisten. 15 000 Euro wurden dazu in die Hand genommen, von denen ein gutes Drittel von Seiten des Bundesverkehrsministeriums gestellt wurde, um das nachhaltige Vorhaben zu unterstützen.

Knackpunkt ist die Ladeleistung des Wagens

Die EnBW wird Abrechnung, Service und Betrieb gewährleisten. Das gute Stück auf dem Parkplatz an der Hohe Gasse versorgt bis zu zwei durstige E-Auto-Akkus gleichzeitig mit Wechselstrom, der im Fahrzeug mit Hilfe eines sogenannten Gleichrichters in Gleichstrom umgewandelt wird. Abhängig vom Wagentyp kann ein Akku so in zwei bis vier Stunden "vollgetankt" werden. "Wirtschaftlich rechnet sich eine AC-Ladestation für die Stadt erst nach längerer Zeit", erklärt Harald Müller von der EnBW, "Aber unter dem umweltschonenden Aspekt ist es ein direkter Gewinn".

Alternativ zur AC-Normalladestation existieren DC-Stationen, so genannte Schnellladestationen. Bei diesen wird das Fahrzeug direkt mit Gleichstrom betankt und muss daher über keinen Gleichrichter verfügen. Außerdem können stärkere Ströme bis zu 100 KW fließen. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig von Vorteil sein.

"Der Knackpunkt ist viel mehr die Ladeleistung des Wagens als der Output der Ladestation" erläutert Müller das Prinzip. Die meisten E-Fahrzeuge würden aktuell mit einer Leistung von elf KW aufladen. Die wenigsten Modelle kämen auf die Leistung von 22 KW, die von der Wildberger Ladestation problemlos aufgebracht werden kann.

Sobald der Ladevorgang beginnt, wird das angeschlossene Kabel sofort verriegelt. Dies schützt vor Scherzkeksen und Stromdieben.

Die beiden Ladepunkte verfügen über einen Typ-2 Stecker nach europaweiten Standards. Allerdings dient die Ladestation nicht nur zum Aufladen von E-Autos, sondern ist darüber hinaus mit einem herkömmlichen Schukostecker mit bis zu 3,7 KW versehen, damit auch ältere Modelle oder E-Bikes und Pedelecs Kraft tanken können Bezahlt werden kann bequem per App oder mittels einer zuvor erworbenen Ladekarte.

Bünger, selbst E-Biker, weiß aus erster Hand, dass für den elektrischen Verkehr noch einige Weichen gestellt werden müssen. Die Stadt erwirbt daher noch in diesem Jahr zwei elektrische Dienstfahrzeuge und hat vor, das Rathaus mit einem Stellplatz für E-Bikes zu versehen. Damit will man zukunftsweisend als gutes Beispiel vorangehen.