Bei den Gelassenheitsprüfungen auf dem Gültlinger Achal-Tekkiner Gestüt gab es natürlich auch Urkunden und Schleifen. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Prüfung: Auf dem Achal-Tekkiner-Gestüt der Bäuerles findet Gelassenheitsprüfung statt / Sommerferienprogramm im August

Birgit und Edwin Bäuerle züchten seit vielen Jahren Achal-Tekkiner im Wildberger Stadtteil Gültlingen. Dabei handelt es sich um eine Pferderasse, die ursprünglich aus den Steppen Turkmenistans stammt, und die sich wegen des goldschimmernden Fells und ihrer großen Ausdauer auch in Europa großer Beliebtheit erfreut.

Wildberg-Gültlingen. Normalerweise steht auf dem Gestüt zwischen Gültlingen und Holzbronn jedes Jahr im Sommer ein Tag der offenen Tür mit großem Showteil auf dem Programm, der in diesem Jahr mit Blick auf die Corona-Pandemie allerdings abgesagt werden musste. Stattfinden konnte aber eine Gelassenheitsprüfung für Sport- und Freizeitpferde. Für 16 Kinder und Jugendliche standen dabei die Gewöhnung der Pferde an Schreckhindernisse und Gehorsamsübungen im Mittelpunkt.

Bereits seit 20 Jahren richten Birgit und Edwin Bäuerle die Vorbereitungskurse mit den anschließenden Gelassenheitsprüfungen für ihre Reitschüler und andere interessierte Freizeitreiter aus. Vor diesem Hintergrund zeigte sich Edwin Bäuerle froh, dass der Württembergische Pferdesportverband jetzt grünes Licht für die Veranstaltung gegeben hatte.

Ein Wettbewerb, bei dem nicht die sportlichen Leistungen im Mittelpunkt stehen

"Für uns ist die Jugendarbeit wichtig, um den Reiternachwuchs zu fördern", unterstrich Edwin Bäuerle jetzt am Rande des Geschehens. Und gerade die Gelassenheitsprüfungen machen den Umgang mit den Pferden sicherer, wie Ingrid Popp aus Gärtringen als Richterin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ergänzt.

So richtet sich die Gelassenheitsprüfung an alle Besitzer von Sport – und Freizeitpferden, ebenso an die Reiter aller Stilrichtungen. Vor allem ist diese Prüfung ein Wettbewerb, bei dem nicht die sportlichen Leistungen im Mittelpunkt stehen, sondern der Charakter, die Aufmerksamkeit sowie die Erziehung des Pferdes zählen. So werden Pferd und Reiter bei der Gelassenheitsprüfung mit verschiedenen Alltags-Situationen konfrontiert – beispielsweise aufsteigenden Luftballons, aufgespannten Regenschirmen, flatternden Fahnen oder aus einer Hecke rollenden Bällen.

Pferd und Reiter sollen in diesen sogenannten "Schrecksituationen" lernen, trotzdem gelassen zu bleiben und das gegenseitige Vertrauen stärken. Denn ein nervenstarkes und gelassenes Pferd bedeutet im Alltag ein deutlich höheres Maß an Sicherheit – aber auch in Wettbewerbssituationen lässt sich ein gelassenes Pferd nicht durch Nebensächlichkeiten ablenken.

Nach 16 geführten Prüfungen folgten auf dem Achal-Tekkiner-Gestüt noch 14 gerittene Prüfungen, bei denen zwar alle Teilnehmer bestanden – aber nicht alle mit der Bestnote, so Ingrid Popp. Am Start waren die unterschiedlichsten Pferderassen, vom Achal-Tekkiner über die Araber und Haflinger bis hin zum Norweger oder einem ungarischen Pony.

Anfang August startet auf dem Gültlinger Achal-Tekkiner-Gestüt das Sommerferienprogramm, bei dem sich alles rund um Pferde und die Natur dreht. Auf dem Programm stehen unter anderem Voltigieren, Geländeritte oder Kutschenfahrten.