Im Zuge der Sonderwoche fertigten Schüler auch Skulpturen an. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildungszentrum: Wertvolle außerunterrichtliche Erfahrungen als Ziel der ersten Sonderwoche

Am Bildungszentrum Wildberg erlebten die Schüler jetzt eine "etwas andere Schulwoche": In der "Sonderwoche" wurde der reguläre Stundenplan aufgelöst. Überfachliche Kompetenzziele bildeten den Mittelpunkt des Unterrichts.

Wildberg. Auch in diesem Jahr hatte das Bildungszentrum eine "Sonderwoche" angesetzt. Ziel dieser Woche war es vor allem, Fähigkeiten zu fördern, die die Lehrer im herkömmlichen Fachunterricht nicht immer optimal berücksichtigen können.

"Wir haben Skulpturen erstellt, und vor allem haben wir gelernt, wie man lernt" – Diese Aussage einer Schülerin der fünften Klassen auf die Frage, wie sie die Sonderwoche erlebt habe, fasst den Inhalt für die fünften Klassen gut zusammen. Vorrangig ging es darum, den Jüngsten an der Schule Fähigkeiten an die Hand zu geben, die es ihnen ermöglichen, ihr Lernen zunehmend zu planen und zu gestalten.

Ein Baustein des umfassenden Berufsorientierungskonzeptes findet bereits in Klasse 6 statt. Mithilfe von sogenannten Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen) erkundeten Schüler verschiedene Berufe und lernten betriebliche Abläufe kennen. Besonders die ansprechende Form ermöglicht den Heranwachsenden einen motivierenden Zugang zu einem wesentlichen Feld schulischer Bildung, der Berufsorientierung.

Vertreter der Polizei gestalten den Unterricht

Zudem steht für die Schüler der sechsten Klassen relativ zeitnah die Wahlpflichtfachentscheidung an, die bereits einen ersten Hinweis auf berufliche Interessen des Schülers bieten kann.

Nachdem die Heranwachsenden bereits in Klasse 5 einen umfangreichen Einblick in das Fach Französisch erhielten, durften die Schüler zwei Tage im Fach "Alltag, Ernährung und Soziales (AES)" schnuppern und in den Schulküchen tätig werden.

Jede Gesellschaft kennt Drogen. Um die Schüler für die Gefahren illegaler sowie legaler Drogen zu sensibilisieren, veranstaltet das Bildungszentrum seit Jahren mit jeder siebten Klasse Drogenpräventionstage, die Lehrkräfte und außerschulische Partner auf die Beine stellen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass die Vertreter der Polizei den Unterricht gestalten und die Schulsozialarbeit ihre Fähigkeiten mit in den Unterricht einbringt.

Ganz im Zeichen der Berufsorientierung standen dann auch Unterrichtsinhalte der Klassen 8 und 9. In Klasse 8 steht das sogenannte "Profil AC an Realschulen" an. Im Rahmen dieses Diagnoseinstrumentes absolvierten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Tests am PC, auf deren Grundlage kognitive, sprachliche Fähigkeiten oder IT-Kenntnisse der Schüler diagnostiziert wurden. Diese Tests zielen darauf ab, überfachliche Stärken der Heranwachsenden zu erkennen und diese im zweiten Schulhalbjahr gezielt zu fördern.

Besucht man Schüler im Praktikum, so stellen die Lehrkräfte grundsätzlich fest, dass die allermeisten Heranwachsenden gerne "arbeiten": "Das Praktikum hat Spaß gemacht. Ich habe schon wirklich viel gelernt." Diese Aussage eines Neuntklässlers, der die Wasserqualität Wildberger Quellen untersuchen durfte, steht stellvertretend für viele Heranwachsende, die im Rahmen ihres Berufspraktikums zahlreiche neue Lernfelder kennen lernen konnten.

Ganz im Zeichen des Prüfungsjahres standen die Themen der zehnten Klassen. In der Sonderwoche absolvierten alle Zehntklässler den ersten Teil ihrer Englischprüfung. Im Rahmen der mündlichen EuroKom-Prüfung berichteten die Schüler mündlich von einem Thema ihrer Wahl.

Neben diesen Schwerpunkten standen über viele Klassenstufen hinweg verschiedenste Ausflüge und Projekte auf der Tagesordnung. Eine achte Klasse setzte sich zum Beispiel für den Bienenschutz ein, indem sie gezielt Elektronikmüll sammelte und die Erlöse den Naturschutzbund zu Gute kommen ließ. Zudem bildeten der Bau von Insektenhotels und eine Honigprobe wesentliche Inhalte des Unterrichtes.