Die L358 müsste dringend saniert werden. Das Problem besteht schon lange, doch bisher wurde laut Wildbergs Bürgermeister Bünger zu wenig Geld in die Erhaltung gesteckt. Foto: Geideck

Straßenzustand empört Wildberger Rat. Winter hat L 358 weiter in Mitleidenschaft gezogen.

Wildberg - Seit Jahren wird in Wildberg über eine Sanierung der L 358 diskutiert. Der Winter hat die Straße nun weiter in Mitleidenschaft gezogen. Der Gemeinderat ist empört.

Er ging in den Enzkreis – und doch hätte ihn laut CDU-Stadtrat Gerhard Ostertag genauso gut Wildberg "gewinnen" können. Die Rede ist vom Schlagloch-Oscar, mit dem die SPD und der Auto Club Europa (ACE) kürzlich die Landstraße zwischen Tiefenbronn und Heimsheim zur schlechtesten Straße in Baden-Württemberg gekürt haben.

Mit der L 358 von Sulz am Eck in Richtung Gültlingen/B 463 "hätten wir an den Wettbewerb teilnehmen können", ist sich Ostertag sicher, der den Zustand der Straße "nicht mehr nur katastrophal" nannte. Die Frage ist: Wann passiert etwas?

"Die Geschichte ist alt, sehr alt", räumte Bürgermeister Ulrich Bünger vor dem Gemeinderat ein. Die ursprünglich geplante Sanierung im großen Stil hat das Land längst verworfen – zu teuer. Inzwischen liege ein neuer Trassenentwurf vor, der eine weniger umfangreiche und damit günstigere Sanierung vorsieht. Doch auch der hat das Verkehrsministerium noch nicht zugestimmt.

Beistand erhofft sich Bünger von Landrat Helmut Riegger, mit dem er kürzlich die L 358 samt dem Abschnitt von Sulz nach Kuppingen sowie die L 357 von Gültlingen nach Deckenpfronn in Augenschein genommen habe. Für die Sanierungen wolle sich der Landrat bei Verkehrsministerin Tanja Gönner "verkämpfen", sagte Bünger. Zudem vergehe keine Woche, in der man sich nicht an die betreffenden Behörden und Abgeordneten wende.

"Zu viele Jahre zu wenig Geld in die Erhaltung gesteckt"

"Wir haben in Wildberg das Problem, dass unsere Hauptverkehrsstraßen Bundes- oder Landstraßen sind", verdeutlichte das Stadtoberhaupt und kritisierte die Verantwortlichen in Berlin und Stuttgart. Man habe "zu viele Jahre zu wenig Geld in den Straßenbau und in die Erhaltung gesteckt. Das zieht jetzt einen Verteilungskampf nach sich."

Polemisch will Bünger das Problem jedoch nicht lösen. Ein Schild, wie in Bad Teinach ("Hier beginnt die schlechteste Straße des Landes Baden-Württemberg"), komme für Wildberg nicht in Frage: "So weit muss es nicht gehen."