Die Mitglieder der "Saubachkomede" mischen sich ungeniert unter ihre 450 Zuhörer in der Schönbronner Halle

Von Jacqueline Geisel Wildberg-Schönbronn. Herzhaft schwäbisch, deftig lustig und im Abgang musikalisch rund – die "Saubachkomede" behandelte in ihrem Jubiläumsprogramm unter anderem den typischen Schwaben, sein typisches Stammlokal und seine Leidenschaft zur Sülze. "Zea Johr" heißt das Jubiläumsprogramm, das die sieben Komödianten aus Oberschwaben in der Schönbronner Halle präsentierten. Egon Hagel spielt Gitarre und schreibt die Sketche und Lieder für die Gruppe, Markus Burkhardt und Edgar Hagel fallen vor allem durch die bunten Verkleidungen auf, Melanie Traub ist die derzeit einzige Frau im Bunde und Michael Ogger, Alwin Hagel sowie Oliver Burkhardt erweisen sich als Allroundtalente in Sachen Gesang, Witz und Schauspiel.

Nach einem humoristischen Begrüßungslied und einer kleinen Komposition über die "ethnische Minderheit" der Städter zur Melodie von Herbert Grönemeyers "Männer" steigen die Künstler mit einer bunten Mischung aus Musik und Sketchen voll ins Programm ein. Dabei dreht sich natürlich alles um die Schwaben, ihre Gewohnheiten und Vorlieben. Da geht es um den übelriechenden Wirt in der Lieblingskneipe, um Erkenntnisse bei einem Klassentreffen oder den Gesangverein, der zu hohen Geburtstagen Hausbesuche macht.

Eine Besonderheit an der "Saubachkomede" ist, dass sie das Publikum nach Kräften ins Programm einbinden: Egon Hagel animiert die rund 450 Zuschauer zum Mitsingen und Schunkeln und "Schorsch", zu dem die Gruppe ein ganzes Stück im Stile von "Bauer sucht Frau" verfasst hat, steigt einfach mal ins Publikum, bandelt mit ein paar Frauen an, verteilt seine Telefonnummer, trinkt einem Gast das Bier weg und nimmt anschließend noch ein paar Tropfen auf die Finger, um sich damit zu prafümieren. Beim Publikum kamen diese Annäherungen bestens an – das Gelächter und der Beifall wollten gar nicht mehr enden.

Auch die Wahl zur "Miss Tellersülze" mit entsprechender Jury und schrillen Kandidatinnen sorgte für Lacher im Publikum und bewies, dass die Komiker auch bei öfter aufgegriffenen Themen noch originell sein können.

Darüber hinaus zeigte die Truppe viel Improvisationstalent – Egon Hagels defektes Mikrofon wurde kurzerhand ins Programm eingebaut. Mit solchen kleinen Details verdienten sich die Comedians ebenso viel Applaus wie mit ihren Liedern und Sketchen.

Es war bereits das zweite Mal, dass die "Saubachkomede" auf Einladung des Sportvereins in der Schönbronner Halle gastierte. Nach der erfolgreichen Neuauflage kann man sich beim SV Schönbronn nun vorstellen, künftig in jedem Herbst eine solche Veranstaltung anzubieten.