An Wildbergs Alter Apotheke erinnert eine Gedenktafel an den berühmten Sohn der Stadt. Archiv-Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Gebürtiger Wildberger bereitet Impressionisten den Weg

Wildberg. Der gebürtige Wildberger Albert Kappis gilt als Wegbereiter des Schwäbischen Impressionismus und einer der wichtigsten schwäbischen Maler. Am heutigen Samstag wäre er 180 Jahre alt geworden.

Sein Vater, der Apotheker Edmund Kappis, starb schon früh. Die Mutter Friederike zog mit ihrem Sohn Albert zunächst nach Altbulach und schließlich nach Tübingen. Albert, dessen Zeichentalent schon an der Realschule erkannt worden war, absolvierte eine Ausbildung zum Lithografen bei seinem Onkel Adam Gatternich. Nebenbei erhielt er Unterricht bei dem Zeichenlehrer Carl Kurtz. In München nahm er ein Studium an der Kunstakademie auf. Eine wichtige Erfahrung war für ihn eine Reise nach Paris, wo er sich mit den neuen Richtungen in Landschaftsmalerei auseinandersetzte. Die Malerei hat er im Laufe seines langen Lebens stetig fortentwickelt, war Neuerungen immer aufgeschlossen. Nicht umsonst kann man ihn als den "Vater des Schwäbischen Impressionismus" bezeichnen.

Albert Kappis hatte ein geschultes Auge und sehr viel Sinn für Details. Außerdem zog es ihn in die Natur. Er war kein Ateliermaler, sondern fasziniert von Eindrücken unter freiem Himmel. Die wechselnden Licht- und Wetterverhältnisse wollte er festhalten.

Obwohl Kappis heute sicher berühmter ist als noch zu Lebzeiten, erkannten einige Menschen schon früh seine Begabung. Dazu zählte in jungen Jahren sein Lehrer an der Realschule, der ihm außergewöhnliches Talent bescheinigte. Auch Königin Olga von Württemberg, deren Kabinett er malte, gehörte später zum Kreis seiner Bewunderer. Einige seiner Bilder schafften sogar den Weg übers große Meer nach Amerika, wie man heute weiß.

Mittlerweile erinnert eine Tafel an seinem Geburtshaus in Wildberg an den bekannten Apothekersohn und späteren Professor. 1880 erhielt er die Professur für Landschaftsmalerei an der Königlichen Kunstschule Stuttgart, wo er Lehrer der "schwäbischen Impressionisten" wurde.

Albert Kappis starb am 18. September 1914 in Stuttgart.