Auch wenn das eigentliche Thema – die bevorstehende Kommunalwahl – in den Hintergrund trat, wurde beim Wildberger Jugendforum doch viele aktuelle Themen diskutiert. Foto: Strienz Foto: Schwarzwälder Bote

Forum: In lockerer Gesprächsrunde werden Wünsche und Anregungen diskutiert 

Wildberg. Als die Uhr im Wildberger Jugendtreff auf 18.30 Uhr vorrückte, schien es, als sollten die Erwachsenen mit Bürgermeister Ulrich Bünger, Kreisjugendreferent Wolfgang Borkenstein, den städtischen Mitarbeitern Susanne Gärtner, Josip Bacinger und Adrian Brose, den Jugendtreffleitern Natalie Hellerich und André Wehrstein sowie Erhard Schulz vom Trägerverein Offene Jugendarbeit deutlich in der Überzahl bleiben. Nach und nach kamen dann aber doch noch einige Jugendliche dazu, die sich an den Diskussionen beteiligten. An der Teilnehmerzahl störte sich aber niemand. "Für mich ist es ganz einfach. Jeder, der hier ist, ist wichtig", so Bünger.

Zu den bevorstehenden Kommunal- und Europa-Wahlen gab es kaum Fragen. Vielmehr ging es den Jugendlichen und jungen Erwachsenen darum, persönliche Anliegen zu besprechen. Hier ein zusätzlicher Mülleimer, dort lockerere Handhabung der Regeln an den Grillstellen. Aber auch tiefergreifende Themen kamen auf den Tisch. Der Ausbau der Busverbindungen vor allem in den Abendstunden, öffentliches WLAN im Jugendtreff oder zusätzliche Öffnungszeiten, die die Jugendlichen auch ohne Aufsicht besetzen möchten.

Eine gute Gelegenheit für Bürgermeister Ulrich Bünger, die Entscheidungsprozesse auf Seiten von Stadt und Gemeinderat zu erläutern. Am Beispiel des Mülleimers beschrieb er die kommunalpolitischen Abwägungen sowie die Kosten, die bei beinahe jedem Vorgang für die Allgemeinheit entstehen. So war den meisten Teilnehmern nicht klar, dass jeden Freitag zwei Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs insgesamt acht Stunden durch die Stadt fahren, um Mülleimer und Hundebeuteleimer zu leeren.

Besonders rege verlief die Diskussion über die so genannten "Mitfahrbänkle", die eine Alternative zu den festen Busfahrplänen werden könnten. Die Erwachsenen in der Runde waren überrascht, dass die Jüngeren am Tisch das Vorhaben deutlich kritischer sahen, als sie selbst. Es sei risikobehaftet, so der Tenor.