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Der Sulzer Timo Roller berichtet bei der Wildberger Mittwochs­ gesellschaft von seinen  Reisen, seinen   Forschungen und     seinem Glauben

"Israel ist einzigartig – warum?" – Mit dieser Frage eröffnete Timo Roller aus Sulz seinen Vortrag bei der Wildberger Mittwochsgesellschaft.

Wildberg. Als Geschäftsführer der gemeinnützigen Morija GmbH war Roller schon mehrmals im "Heiligen Land" und arbeitet an mehreren Projekten, die mit dem Thema Israel oder Judentum zu tun haben.

Der einstündige Vortrag vor etwa 70 Gästen war Reisebericht, Bibelseminar und politische Analyse zugleich: Von seiner letzten Reise im Frühjahr 2017 zeigte der Referent nicht nur Fotos der vielfältigen Flora und Fauna, sondern auch Eindrücke von seinen Begegnungen mit Überlebenden des Holocaust. Für das Video-Archiv "Papierblatt" und die derzeit in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Schuldekanat entstehende Unterrichtsplattform nimmt Roller immer wieder Berichte von überlebenden Juden auf und bindet sie in das Online-Projekt ein.

Zusammen mit Ulrich Romberg reist er erneut nach Israel

Aber nicht nur dieser schreckliche Abschnitt in der jüngeren Geschichte beschäftigt Timo Roller, sondern auch die Wurzeln Israels: Zusammen mit dem Wildberger Ulrich Romberg reist der Buchautor in der kommenden Woche erneut nach Israel. Ziel ist die "Stadt Davids" in Jerusalem, dort wo die ältesten Ruinen zu finden sind und das schon im Alten Testament erwähnte und über 2500 Jahre alte Wasserversorgungssystem Gegenstand kontroverser Forschungen ist. Roller hat ein Treffen zwischen Romberg mit dessen herausfordernden Theorien sowie dem renommierten Archäologen Ronny Reich arrangiert, um vor Ort über die Entstehung unter anderem des Hiskiatunnels zu diskutieren. Die S-förmige Bauweise des Tunnels ist immer noch nur unzureichend erklärt – die Forscher aus Wildberg hoffen auf die Bestätigung ihrer Erkenntnisse in Jerusalem.

Jerusalem – "Taumelbecher und Laststein der Völker"

Mit den Aussagen der Bibel verbindet Roller auch das heutige Schicksal Israels. Schon der Prophet Sacharja nannte Jerusalem einen "Taumelbecher und Laststein der Völker". Und so sei es kein Zufall, dass Israel viel mehr im öffentlichen Interesse stehe als andere umstrittene Gebiete wie Tibet oder Nordzypern. Die deutsche Politik und die Medien kritisierte Roller als zum Teil äußerst voreingenommen. Immer wieder werde Israel als Aggressor dargestellt und die Berichterstattung erfolge zu oft einseitig. Als Beispiel zeigte er eine Schlagzeile mit dem Wortlaut: "Israel droht mit Selbstverteidigung". Hier werde eine Selbstverständlichkeit unterschwellig als Kriegstreiberei dargestellt. Auch die Forderung von deutschen Regierungspolitikern nach einer "Zwei-Staaten-Lösung" sei auf absehbare Zeit utopisch, solange die Palästineserführung gespalten sei und den Hass im eigenen Volk weiter schüre – unter anderem durch mit EU-Geldern geförderte antisemitische Schulbücher.

Die Verheißungen Gottes an sein Volk Israel gelten bis heute – davon ist Timo Roller überzeugt. Der Gott der Christen sei auch der Gott Israels, darin liege die Besonderheit und Einzigartigkeit Israels bis heute begründet. Das bewegt Roller dazu, sich mit Israel und den Juden solidarisch zu zeigen – und diese Überzeugung hat dazu geführt, dass sein anlässlich des 70. Jubiläums der Staatsgründung Israels erschienenes Buch genau diesen Titel trägt: "Einzigartiges Israel".