Inge Dengler (von links) Cornelia Härtter, Karin Schechinger und Christel Erbele packen in diesem Jahr die Geschenke für die Benefiz-Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" im Gemeinschaftshaus von Sulz am Eck. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfsaktion: Christel Erbele packt seit 20 Jahren Pakete für "Weihnachten im Schuhkarton" / Helferinnen mit an Bord

Auf Tischen im Sulzer Gemeinschaftshaus stapeln sich bunt beklebte Schuhkartons. Direkt daneben: Spielzeug, Kleidung, Alltagsgegenstände, Süßigkeiten und vieles mehr, womit die Weihnachtspakete gefüllt werden. Die Freiwilligen sind eifrig am Sammeln für Weihnachten im Schuhkarton.

Wildberg-Sulz. Die Aktion läuft weltweit über "Samaritan’s Purse – die Barmherzigen Samariter". Die mit Geschenken bestückten Schuhkartons werden vielerorts gesammelt, abgeholt, in eine zentrale Station transportiert und von dort in verschiedene Länder zu bedürftigen Kindern geschickt. Der Großteil der Kartons aus dem deutschsprachigen Raum landet in Osteuropa. Außerdem können auch Geldspenden für die Aktion abgegeben werden.

Eine solche Sammelstelle gibt es auch in Sulz am Eck – und das ist dem Engagement von Christel Erbele zu verdanken. Schon als Kind habe sie von Verwandten zu Weihnachten jedes Jahr ein großes Paket bekommen, erzählt die heute 66-Jährige. Ein tolles Gefühl, das der Sulzerin bis heute im Gedächtnis geblieben ist. Als sie dann Ende der 90er in einem Magazin von der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" las, war sie sofort dabei.

Christel Erbele packte also ihre ersten beiden Schuhkartons für bedürftige Kinder und fuhr sie zur nächsten Sammelstelle in Simmersfeld – in tiefem Schnee. "Ich dachte, das tue ich mir nicht mehr an", erinnert sie sich lächelnd. Also richtete sie 2000 selbst eine Sammelstelle in Sulz am Eck ein. Passenderweise hatte man in Gültlingen zeitgleich dieselbe Idee: Petra Läpple und Elli Hüther meldeten sich ebenfalls als Sammelstelle. Beide machen bis heute jedes Jahr viele Kartons fertig.

In Effringen wird ebenfalls gesammelt, gepackt und zugeklebt, allerdings mit hin und wieder wechselnden Helfern. Im Moment ist Madeleine Kopp hier mit einem Team sehr aktiv, erzählt Erbele. In Unterjettingen nimmt Heidi Haag die Spenden entgegen. Gesammelt wird alles, was an diesen Stellen eingeht, zentral in Sulz am Eck.

CVJM stellt Helfern Raum zur Verfügung

Früher bedeutete das, in Christel Erbeles Wohnung. Zwischenzeitlich ist die vermietet und eine Zeit lang stand schon die Frage im Raum, wie es weitergehen soll. Da kam der CVJM ins Spiel. Im neuen Gemeinschaftshaus haben die Helfer einen abschließbaren Raum für ihre Sammelaktion zur Verfügung gestellt bekommen. "Das ist für uns eine große Hilfe", findet Christel Erbele.

Verstärkung bekommt sie hier von vier weiteren Helferinnen, allesamt aus Sulz: Inge Dengler, Cornelia Härtter, Karin Schechinger und Elisabeth Röhm. "Wir haben alle mal damit angefangen, dass wir selber Kartons gepackt haben", erzählt Schechinger. Cornelia Härtter ist sogar fast schon so lange dabei wie Christel Erbele selbst.

Gemeinsam schlagen sie Kartons mit hübschem Papier ein, packen diese mit Sachspenden und kontrollieren die bereits gepackt abgegebenen. Fertige Schuhkartons werden mit extra bedrucktem Klebeband verschlossen und in größere Kartons verpackt, die dann abgeholt werden. "Jeder hat sich da ein bisschen spezialisiert", erklärt Erbele.

"Das ist für mich immer überwältigend"

Jedes Jahr denke man wieder "Oh des Gschäft", meint Erbele mit einem Lächeln. Wenn man dann aber sehe, was an Spenden komme, sei das wieder ein Ansporn. Hinzu kommt: "In Sulz ist das zu einem Selbstläufer geworden", findet sie.

Manche Menschen bringen ihre Spenden schon seit 20 Jahren, erzählt Erbele. "Das berührt einen." Vor allem ältere Leute würden die Aktion unterstützen, indem sie Material zum Füllen der Kartons bringen. "Sie haben wieder Unmengen an Sachen gebracht", freut sich die Ehrenamtliche. "Das ist für mich immer rührend und überwältigend."

Manche stricken das ganze Jahr über und spenden dann kistenweise Socken, selbstgenähte Stirnbänder oder ganze Sets aus Mützen, Schals und Handschuhen. Oft brächten die Menschen ihre Spenden sogar anonym. Auch die Wildberger Kindergärten beteiligen sich. Die Helfer selbst schauen das ganze Jahr über nach Schnäppchen, sammeln Material, so Erbele. "Das ist dann unser ganz persönlicher Beitrag."

Jedes Jahr kommen so 400 bis 500 Schuhkartons zusammen. "Das freut mich ganz arg", sagt Christel Erbele. Wer möchte, darf einen Brief oder ein Foto beilegen. Einige hätten darauf schon eine Antwort erhalten und sich sehr darüber gefreut.

Für Weihnachten im Schuhkarton wird jährlich von Oktober his zum 15. November gesammelt. Nähere Informationen zur Aktion gibt es unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org.