Die "Helfer vor Ort" sind in der Rege schneller am Einsatzort als der Rettungswagen.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Erste Hilfe: Lage kann nun besser eingeschätzt werden / Hygienestandards wurden verschärft

Die "Helfer vor Ort" sind wieder auf Wildbergs Straßen unterwegs. Seit Mitte März war ihr Einsatz aufgrund der unklaren Lage auf Landesebene verboten. Nun hat sich die Situation zumindest soweit entschärft, dass sie wieder alarmiert werden können.

Wildberg. Mitte März war die Lage so schwierig und schwer abzuschätzen, dass Sorge um die Zahl an Einsatzkräften aufkam, erklärt Bereitschaftsleiter Christoph Schwenk. Hätten sich viele Helfer in Quarantäne begeben müssen, wäre man für Großschadenslagen eventuell nicht mehr einsatzfähig gewesen. Gleichzeitig hätte der Helferbedarf steigen können, zum Beispiel wenn die Unterstützung von Krankenhäusern aufgrund hoher Patientenzahlen notwendig geworden wäre.

Deshalb fiel durch den DRK Landesverband Baden-Württemberg die Entscheidung, die "Helfer vor Ort" (HvO) erstmal nicht mehr einzusetzen. Der Rettungsdienst war wie gewohnt unterwegs, so dass sich die Bürger um ihre Versorgung im Notfall keine Sorgen machen mussten. Der Vorteil der HvO liegt allerdings darin, dass sie nahe der Einsatzorte wohnen und/oder arbeiten. Sie sind also im Durchschnitt fünf bis acht Minuten vor dem Rettungswagen vor Ort.

Zwischenzeitlich sei die Lage zumindest "besser abschätzbar", erklärt Schwenk. Auch stehe ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung. Darum habe man auf Kreisebene entschieden, dass auch die HvO wieder alarmiert werden – es sei denn, es handelt sich um einen Corona-Verdachtsfall.

Für den Einsatzfall sind zudem die ohnehin hohen Hygienestandards verschärft worden. Maske, Schutzbrille und bei Bedarf einen Overall tragen die Einsatzkräfte. Wenn möglich, begibt sich nur ein HvO in direkten Patientenkontakt, während der andere ihm zuarbeitet. Das Equipment wird – wie sonst auch – nach jedem Einsatz desinfiziert.