Die Effringer "EIntracht" brachte für ihr Chorkonzert knapp 50 Sänger und Sängerinnen auf die Bühne. Fotos: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Chorkonzert: Der Gesangverein "Eintracht" Effringen zeigt in der Schönbronner Halle die Evolution der Popmusik auf

Das kurzweilige Konzert vom Gesangsverein Effringen wich von der gewohnten Chorkonzert-Schablone ab und begeisterte restlos das Publikum in der Schönbronner Halle.

Wildberg-Effringen. Eine ganze Reihe mitreißender Pophits sowie witzige Gags zwischendurch hielten die Besucher mehr als zwei Stunden in Top-Laune, und obendrauf bot auch das Büffet einiges an Snacks und Getränken.

Mit dem Tübinger Musikstudent Paul Ehrmann gewann der gemischte Chor vor über einem Jahr einen fähigen Leiter, der zwar noch recht jung ist, aber als Musik-Enthusiast und angehender Organist schon genügend Erfahrung sammeln konnte, um seiner Aufgabe gerecht zu werden.

Sein Plan, im Herbst ein ausgefallenes Konzert aus der Reihe "Evolution der Popmusik" auf die Beine zu stellen, reifte seit längerer Zeit. Monatelang probte Ehrmann mit dem Chor, heuerte zwei Solo-Vokalisten, eine Instrumentalistengruppe und einige Projektsänger an. Für optimale Ton- und Lichteeffekte sorgten Veranstaltungstechniker von Peoplesound aus Rohrdorf.

Die neuartige Konzert-Formel fand die totale Zustimmung der Zuhörer, sie applaudierten, johlten und kreischten vor lauter Freude bei den Evergreens der Popmusik von Queen, Dean Martin, Michael Jackson, Elton John oder den Songs von Coldplay, Tim Bendzko und Andreas Bourani.

Immer wieder änderten sich die Besetzungsvarianten, wobei die Solistin Nicole Flühler (sie studiert in Tübingen Pop-Kirchenmusik mit Hauptfach Gesang) mehrmals ihre starke, eigenwillige und passionierte Stimme erklingen ließ und mit dem lyrischen "Gabriellas Sång" die Herzen erwärmte.

Der Tenor Sebastian Reppe genoss seine Gesangsausbildung bei den Calwer Aurelianern, singt jetzt im Effringer Gesangsverein mit und trat im Konzert auch als Solist auf. Sowohl nach "Heal the World" als auch "All of me" klang in dem heftigen Applaus neben einer ehrlichen Bewunderung für sein weiches und klares Timbre sowie liebliche Geschmeidigkeit der Stimme auch viel Stolz auf den heimischen Sänger.

In mehreren Programmpunkten wie "Hör gut zu", "Can you feel the Love tonight" oder "So soll es bleiben" standen der Chor und die Band mit Mathis Hilsenbeck (Keyboard), Thomas Kraft (Bass), Marion Wetzel (Drums), Fabian Wüst (Trompete), Felix Burrer (Saxofon) und Jonathan Ehrmann (Posaune) im Rampenlicht. Mit dem wachsamen wie souveränen Dirigenten Ehrmann an der Spitze lieferten die knapp 50 Choristen ein wohltuendes Klangbild – ohne die Kehlen zu forcieren, dafür mit viel Schwung und Gesangslust.

Zum Konzertschluss verdunkelte sich der Saal, die Zuhörer winkten mit farbigen Leuchtstäbchen, schunkelten und sangen "Perfect" mit. Da die frenetische Ovation nicht aufhören wollte, traten beide Solisten in einer Zugabe als Duett auf, und nachdem die Zuhörer ausdrücklich nach "ihrem" Tenor verlangten, setzte Publikumsfavorit Reppe mit der Wiederholung des schwärmerischen "Heal the World" ein Sahnehäubchen aufs gelungene Konzert.