Turbulent ging es in diesem Altersheim aus dem Lustspiel der Effringer Schneggabühne zu. Fotos: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

37. Auflage: VfB Effringen und der Gesangverein Eintracht bringen Musik und Laientheater auf die Bühne

Sie sind schon ein wenig älter, sie haben die ein oder andere Macke. Aber wie Heimleiterin Friedericke mit den Senioren umgeht, ist nicht die feine Art. Zum Glück mischt die Ankunft von Zivi Jochen die Karten neu.

Wildberg-Effringen. Die Bühne der Schönbronner Halle verwandelte sich am Wochenende in ein Altersheim voll einzigartiger Charaktere. Die Effringer Schneggabühne nahm sich für den 37. Unterhaltungsabend von VfB Effringen und Gesangverein Eintracht Effringen das Stück "Em Altersheim goht’s rond" von Willy Stock vor.

Wie der Titel vermuten lässt, stehen im Mittelpunkt der Handlung einige rüstige Senioren. Der eine hält sich für einen Dichter, eine hört nur noch schwer, die andere sieht ohne ihre Brille kaum etwas, ist aber fest überzeugt, sie brauche sie nicht. Sicher, ein paar Eigenheiten haben die älteren Herrschaften. Aber genau das macht sie sympathisch und charmant.

Allein der Umgang der Senioren untereinander sorgte schon für einiges Gelächter in der an beiden Tagen voll besetzten Halle. Denn es menschelt auch unter den betagten Damen und Herren und so kommt es auch mal zu Auseinandersetzungen. So gar nichts zu lachen hingegen haben die Senioren selbst, denn Heimleiterin Friedericke ist streng.

Da kommt der Zivi Jochen genau zur rechten Zeit. Mit seiner unbekümmerten, lockeren Art macht er auch Pflegerin Julia Mut, den Heimbewohnern etwas mehr Freiraum zu geben und sie zu unterstützen. Nach und nach kommt Schwung in die Einrichtung, nicht zuletzt dank Landstreicher Felix und seiner Ideen zur Freizeitgestaltung.

Zur Besetzung gehörten dieses Jahr drei neue Gesichter: Judith Britsch überzeugte als Heimleiterin Friedericke, Ute Natterer als Heimbewohnerin Klothilde und Jan Brenner als Landstreicher Felix. Den sympathischen Zivildienstleistenden spielte Christoph Benz. Stefanie Bihler stand als Pflegerin Julia auf der Bühne.

Musikalische Eröffnung

Mit im Heim wohnten außerdem Birgit Ritz als Theodora Wuschel, Rita Benz als Adelgunde Brummer, Werner Schnaible als Fridolin Zängle und Heiko Bihler als Leberecht Schiller. Heidi Friedrich – von Anfang an bei der Schneggabühne dabei – führte Regie und half bei kleinen Texthängern als Souffleuse aus.

Beim Publikum trafen die Geschichten aus dem Altersheim genau den richtigen Nerv. Da wurde gelacht, gekichert, geklatscht – eben auf vielfältige Weise Begeisterung zum Ausdruck gebracht. Das galt für die Samstagsaufführung wie auch für die am Sonntag.

Ebenfalls sehr gut kam bei den Zuhörern die musikalische Eröffnung an. Der Gesangverein Eintracht Effringen hatte vier Lieder vorbereitet und gab damit einen kleinen, aber abwechslungsreichen Einblick in sein Repertoire. Unter Leitung von Paul Ehrmann sang der Chor die bekannten und beliebten Pophits "Auf uns" und "Heal the World". Aber auch "So soll es bleiben" und "80 Millionen" gehörten zum Programm. Als Solist überzeugte Sebastian Reppe.