Als Vertreter des Forstes präsentierten Jörg Ziegler (rechts) und Thomas Hingsberg den Nutzungs- und Kulturplan für den Wildberger Stadtwald – der erstmals seit Jahren mit roten Zahlen abschließt.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: Jahr schließt mit Verlust ab / 2840 neue Bäume

Wildberg. Das war neu: In der jüngsten Sitzung des Wildberger Gemeinderat herrschte für alle Teilnehmer und Besucher in der Stadthalle Maskenpflicht. "Wir sollten die Masken aufbehalten, möglichst auch beim Sprechen am Mikrofon", erklärte Bürgermeister Ulrich Bünger mit Blick auf die neuen Corona-Spielregeln.

Auslöser für die Maßnahme war wohl auch die vom Gesundheitsamt in Calw verhängte Quarantäne in Bad Wildbad, nachdem dort eine Gemeinderätin an Corona erkrankt war (wir berichteten).

Geändert haben sich die Spielregeln aber ebenso in Sachen Stadtwald, wo unter anderem Klimawandel und Trockenheit sowie Sturm- und Käferholz auf die Erträge drücken. Bei der Beratung des Nutzungs- und Kulturplans 2021 für den rund 1200 Hektar umfassenden städtischen Forst wurde deutlich, dass die Betriebsergebnisse schon mal besser waren. 2015 spülte der Wald 303 000 Euro in die Stadtkasse, 2017 waren es immerhin noch 283 000 Euro – während man in diesem Jahr mit einem Verlust in der Größenordnung von rund 60 000 Euro rechnet.

Zu wenig Niederschlag

In diesem Zusammenhang erinnerte Jörg Ziegler als Leiter der Unteren Forstbehörde im Landratsamt Calw daran, dass man gleich im Februar dank Orkan "Sabine" mit 1720 Festmetern Sturmholz ins neue Jahr gestartet war. Hinzu kamen 877 Festmeter Käferholz, und unterm Strich summiert sich die sogenannte "zufällige Nutzung" – also der Anteil des ungeplanten Einschlags – auf gut 60 Prozent der rund 5000 Festmeter Holzernte in diesem Jahr.

Erneut blieben 2020 zudem die Niederschläge deutlich unter dem langjährigen Mittel. "Der Wald leidet stark", erklärte Jörg Ziegler, dass sich in den nächsten Jahren in der gesellschaftlichen Diskussion schon die Frage stelle, ob und inwieweit eine Holznutzung unter diesen Vorzeichen noch Sinn macht.

Vorgesehen ist die Pflanzung von 2840 Bäumen, wobei der Schwerpunkt auf Douglasie, Kirsche, Elsbeere und Baumhasel liegen soll. Derzeit besteht der Wildberger Stadtwald zu 62 Prozent aus Nadelholz und zu 38 Prozent aus Laubholz – mit steigender Tendenz bei den Laubhölzern.