Im Ostergottesdienst in der Marienkirche informierte der Kirchengemeinderat die Kirchgänger über das Ergebnis der Aktion. Foto: Buchner

Geld ist für Gemeindehaus-Sanierung. Lisbeth Sinner ist 2481 Euro schwer. Kirchengemeinderat verdoppelt Betrag.

Wildberg-Effringen - Zur Finanzierung der Gemeindehaus-Sanierung hat die evangelische Kirchengemeinde Effringen ihre Pfarrerin zwar nicht in Gold, immerhin aber in Geld aufgewogen: Lisbeth Sinner wiegt 2481 Euro.

Schon seit fünf Jahren ist die Sanierung des Gemeindehauses Thema bei den Effringer Protestanten. Das Gebäude soll mit einem barrierefreien Zugang und einer behindertengerechten Toilette ausgestattet werden, die Heizung muss erneuert und der große Saal soll erweitert werden. Die Umnutzung einer ehemaligen Wohnung in Gruppenräume macht zudem brandschutztechnische Maßnahmen und Eingriffe in die Statik notwendig.

Als Kosten für das Gesamtpaket wurden 366.000 Euro errechnet. 123.000 Euro steuern der Oberkirchenrat und der Kirchenbezirk bei, weitere 101.000 Euro werden über Rücklagen, Eigenmittel und einen Zuschuss der Kirchengemeinde aus dem Nachbarort Schönbronn abgedeckt. 30.000 Euro kommen von der Geldvermittlungsstelle der Landeskirche als Darlehen, und 24.000 Euro sind bereits an Spenden eingegangen. Bleiben 88.000 Euro übrig, die die Kirchengemeinde über Spenden, Eigenleistungen und Kredite abdecken muss.

Um diese Restsumme aufzubringen, hat die Kirchengemeinde bereits etliche Aktionen auf die Beine gestellt – vom Bücherflohmarkt bis hin zu einem Weihnachtsbrezel-Verkauf. Zuletzt hat der Kirchengemeinderat die Effringer Protestanten zu einem Wetten-dass-Spiel herausgefordert: Sollte die Gemeinde es schaffen, Pfarrerin Lisbeth Sinner in (Klein-)Geld aufzuwiegen, will das neunköpfige Gremium den eingegangenen Betrag verdoppeln.

In der vergangenen Woche schlug nun die Stunde der Wahrheit. Sowohl die Pfarrerin als auch das gespendete Kleingeld wurden gewogen. Und siehe da: Lisbeth Sinner hätte sogar noch gut 600 Euro mehr wiegen dürfen, denn die Münzen aus den Spendenboxen ergaben einen Betrag von rund 3100 Euro.

Die Mitglieder des Kirchengemeinderats ließen sich nicht lumpen und verdoppelten das Gegengewicht der Pfarrerin großzügig auf 5000 Euro. Nun werden noch Spender gesucht, die Gleiches mit den überschüssigen "Pfunden" tun.

Wie Hartmut Diehl, der für die Spendenaktionen zuständige Kirchengemeinderat erklärt, ist als nächstes ein "Kuh-Bingo" geplant. Auch dabei darf gewettet werden.