Event: "Verrückte Idee" des CVJM Sulz
"Schon mal in einem Steinbruch gekickt?" – diese Frage steht auf der Einladungskarte zum "FlexiCup 2019" des CVJM Sulz am Eck. Eine verrückte Idee, die der Initiator der Veranstaltung, Samuel Proß, schon vor einigen Jahren hatte.
Wildberg-Sulz/Mötzingen. Damals war das Jungscharzeltlager des CVJM in Mötzingen, und ein Geländespiel führte in den Steinbruch des Schotterwerks Mayer, wo die Mitarbeiter einen Schatz versteckt hatten. "Hier müsste man mal kicken", dachte Proß. Und nun ist es soweit: Am Samstag, 6. Juli, von 16 bis 24 Uhr findet das Beachsoccer-Hobbyturnier im Mötzinger Steinbruch statt.
Den FlexiCup gab es zum ersten Mal im Jahr der Heim-WM 2006, als Deutschland im Fußballfieber war. Fußball auf besondere Weise war schon damals die Idee hinter dem Turnier: 360-Grad-Fußball, Beach-Soccer und Tischkicker, das Ganze bis in die Nacht hinein bei Flutlicht auf dem Sulzer Freizeitgelände Braunjörgen.
In verschiedenen Variationen fand der FlexiCup seither sieben Mal statt, etwa alle zwei Jahre. Das wichtigste Anliegen war für das Organisations-Team vom CVJM immer der "Brückenschlag zwischen Sport und Glaube".
Wie in den Jahren zuvor wird wieder jemand zu Gast sein, in dessen Leben diese beiden Pole – Glaube und Sport – wichtige Rollen spielen: Manuel Bühler war Fußballer beim 1. FC Nürnberg und bei 1860 München. Heute engagiert er sich für das christliche Sportlernetzwerk SRS.
Türkisblauer See ist zwei Hektar groß
Nun ändert das innovative Event-Format also die Location. Und der Traum von Samuel Proß wird Wirklichkeit: Vom Braunjörgen in Sulz geht es in den Mötzinger Steinbruch, wo vor der atemberaubenden Kulisse von 60 Meter hohen Felswänden zwei Beach-Soccer-Felder aufgestellt werden sollen. Und dabei wird das Spielfeld 30 Meter höher liegen als ursprünglich geplant. Denn die Tiefsohle ganz unten hat sich in den letzten Monaten mit Regenwasser gefüllt. Der Blick fällt hinab auf einen türkisfarbenen, zwei Hektar großen See. Auch das ist atemberaubend.
"Da könnt ihr dann gerne auch baden", sagt Hans-Martin Kübler, Geschäftsführer des Schotterwerks Mayer, beim Ortstermin. Er war gleich begeistert von der Idee des FlexiCup-Teams, das übrigens nicht nur aus Sulzern besteht. Mit Melanie Fischer aus Emmingen ist man etwas "internationaler" aufgestellt.
Kübler, der 49-jährige Geschäftsführer und Familienunternehmer in vierter Generation, ist offensichtlich Steinbruch-Betreiber mit Leib und Seele und daher auch offen für besondere Ereignisse vor der einzigartigen Kulisse, die er bieten kann: "Hier waren auch schon Filmaufnahmen, Foto-Shootings und Adventure-Golf-Turniere.". Das Schotterwerk möchte als Unternehmen bestmögliche Transparenz bieten und ist auch für die Unterstützung des FlexiCup-Events zu haben.
Was für Privatleute ein großer Aufwand wäre, die Herrichtung des Untergrunds und die Anhäufung von Sand für die beiden Beachsoccer-Felder, wird mit den monströsen Maschinen und den vorhandenen Materialien mit Leichtigkeit zu bewältigen sein. Schnell ist man von dieser Zuversicht überzeugt, wenn ein groß gewachsenes Team-Mitglied vor den Steilwänden und dem Großbagger scheinbar zum Zwerg schrumpft.
Shuttleservice mit dem Traktor zum Spielfeld
Nun hoffen Samuel Proß und Melanie Fischer auf zahlreiche Anmeldungen für das Event. Auch Timo Schechinger und Florian Härtter haben sich die zukünftige "Fußball-Arena" angeschaut und sind überzeugt, dass der diesjährige Flexicup eine unvergessliche Sache wird. In den vergangenen Jahren hatte der Zuspruch zum FlexiCup etwas nachgelassen, was Pross unter anderem auf die geburtenschwachen Jahrgänge zurückführt, die man momentan als Zielgruppe habe. Neben der neuen exklusiven Location wurde daher auch das Alter der Spieler angehoben: von 16 bis 26, "aber plus/minus", so Proß, es können gerne auch Ältere mitmachen.
Nach Rücksprache mit der Versicherung und einem ausgeklügelten Sicherheitskonzept (inklusive Shuttleservice per Traktor zum Spielbereich), bleibt nun nur noch ein Haftungsausschluss mit der Firma Mayer zu unterschreiben. Dann steht der Sache nichts mehr im Wege.
Und die Mannschaften können sich bis zum 29. Juni anmelden: Gespielt wird ohne Torhüter, mit vier Spielern pro Mannschaft. "Auch Frauen dürfen mitmachen, deren Tore zählen doppelt!", betont Melanie Fischer. Und nach dem 6. Juli können viele junge Leute die Frage "Schon mal in einem Steinbruch gekickt?" mit "Ja!" beantworten.