Den Gottesdienst im Freien besuchten mehr als 110 Besucher. Sie hatten dabei einen schönen Blick über den Erntedankwagen und Sulz am Eck. Foto: Menzler Foto: Schwarzwälder Bote

Festgottesdienst: Gemeinde feiert unter freiem Himmel

Wildberg-Sulz. Wegen der coronabedingten Auflagen und der Renovierung der Sulzer Kirche verlegte die evangelische Kirchengemeinde ihren Erntedank-Gottesdienst auf eine Wiese der Familie Mittmann am Viehweg. Mit regelkonformen Abständen und Mund-Nasen-Schutz besuchten mehr als 110 Menschen den Gottesdienst im Freien.

Zu Beginn las Pfarrer Heugel ein überliefertes Erntedankgedicht der verstorbenen Emilie Gärtner (dorfbekannt als "’s Emille") "Dass i des darf" vor. "Bitte entschuldigen sie mein Schwäbisch, aber dieses Gedicht ist zu schön, es nicht zu lesen", witzelte der Pfarrer zu Beginn. Das Gedicht handelt von den wunderbaren Sachen, die man jeden Tag machen darf und kann.

Nach einem Lied folgte ein Anspiel der Konfirmanden. In fünf Szenen schilderten die Jugendlichen den Besuchern geschildert, was alles hinter den täglichen Bedürfnissen – speziell hinter Lebensmitteln – steckt. "Dafür, dass wir trotzdem immer genug haben, sollten wir Gott danken", schloss Pfarrer Heugel das Anspiel.

In seiner Predigt sprach er auch über Corona, und wie die Pandemie den Erntedank, aber auch die Menschen an sich, verändert hat. Vor allem wurde durch den Kampf um die Lebensmittel – vor allem während den Hamstereinkäufen – die Gier des Einzelnen bewusst. Doch die Pandemie stärke auch das Mitgefühl für andere.

Auf die Predigt folgte ein Rap der Konfirmanden, der die Schriftlesung über die Speisung der 5000 vertiefte.

Zum Abschluss des Gottesdienstes servierte ein Helferteam Gulaschsuppe für alle Besucher, bei der man sich auf Abstand austauschen, miteinander reden und vor allem sich aufwärmen konnte. Dank ging an alle Beteiligten – Konfirmanden, Posaunenchor, den Köchinnen sowie Mesnerin Birgit Menzler und ihrer Tochter für das Schmücken des Erntedankwagens.

Die gespendeten Erntegaben und die Kollekte des Gottesdienstes gehen an das Alten- und Pflegeheim in Wildberg zugute. Die Spenden für Gulaschsuppe, Punsch und Getränke kommen der Renovierung der Michaelskirche zugute.