Der aktuelle Vorstand des VdK-Ortsverbands Wildberg mit (von links) Kathrin Hirner, Evi Dolderer, Conny Gehring, Helmut Dolderer, Ewald Hirner, Rolf Seyboldt und Klaus Dürr. Es fehlt: Fritz Dreher Foto: Dolderer Foto: Schwarzwälder Bote

Sozialverband: VdK-Ortsverband Wildberg wird 70 Jahre alt / Heinrich Bollmann war erster Vorsitzender

Es begann mit einer Versammlung von 70 Personen im Gasthaus "Zum Schwarzwald" in Wildberg. In dieser Woche hat der VdK-Ortsverband Wildberg 70. Geburtstag gefeiert – mit mehr als doppelt so vielen Mitgliedern.

Wildberg. Nachdem schon längere Zeit der Wunsch zur organisierten Verbindung der Kriegsopfer immer größer wurde, fand am 5. November 1949 um 19.30 Uhr für die Gemeinden Wildberg, Effringen, Gültlingen, Sulz und Schönbronn im "Gasthaus zum Schwarzwald" in Wildberg eine Versammlung statt, zwecks Gründung einer Ortsgruppe des Verbandes der Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen für Württemberg und Hohenzollern. Anwesend waren 70 Personen. So ist die Gründung des heutigen VdK-Ortsverbandes Wildberg im Gründungsprotokoll dokumentiert.

Der Kreisbeauftragte Schühle referierte über Zweck und Ziel des Verbandes. Der Zweck des Verbandes, so führte er aus, liege in der Erfassung aller Kriegsbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen. Schon damals wurde niedergeschrieben, dass die Hauptaufgaben des Verbandes neben der Versorgung der Kriegsopfer, die Forderung auf ein Mitspracherecht bei der Gesetzgebung zur Versorgung, die Schaffung von gemeinnützigen Wohnungen und die Unterbringung der Geschädigten in für sie geeignete Arbeitsplätze sein sollte. Ein organisierter Zusammenschluss in Ortsgruppen, Kreisverbänden und in einer Verbandsleitung sei daher das Gebot der Stunde und es gelte dabei der Wahlspruch einer für alle und alle für einen. Auch dies ist im Gründungsprotokoll festgehalten.

Den ersten Vorsitz in der Wildberger Ortsgruppe übernahm damals Heinrich Bollmann, als Stellvertreter wurde Christian Hauser gewählt. Die Wildberger Ortsgruppe wurde dann nach Gründung des VdK Deutschland im Januar 1950 im Gesamtverband aufgenommen. Bereits im Jahr 1952 bildeten sich für die Gemeinden Schönbronn, Effringen, Gültlingen und Sulz eigenständige Ortsgruppen – somit war die Betreuung der einzelnen Mitglieder besser gewährleistet. Gemeinsame Feiern und Informationsveranstaltungen wurden jedoch weiterhin mit allen Ortsverbänden abgehalten.

Nach dem Tod von Heinrich Bollmann im Jahr 1958 übernahm Christian Hauser die Leitung des Ortsverbandes. Er leitete den Ortsverband bis zur Hauptversammlung am 18.April 1982, wo als Nachfolger Wilhelm Ostertag zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Als dieser den Posten aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste, ging der Vorsitz am 19. März 2000 auf Erich Weissinger über.

Im Jahr 2008, nach dem Tod des ehemaligen Vorsitzenden des Ortsverbandes Gültlingen Wilhelm Hönig, schlossen sich die beiden Ortsverbände Wildberg und Gültlingen zusammen. Den Vorsitz der gemeinsamen Ortsgruppe übernahm Rosa-Maria Taraba. Der Ortsverband Sulz wurde dann 2010 in den Ortsverband Wildberg eingegliedert, da der 84-jährige Vorsitzende Wilhelm Härtter altershalber sein Amt zur Verfügung stellte. Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde er mit der Großen Verdienstmedaille des VdK-Landesverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Von 2010 bis 2014 leitete Günter Schmid den Ortsverband.

Seit 2014 steht Helmut Dolderer an der Spitze. Der Ortsverband zählt heute wieder rund 170 Mitglieder, Tendenz erfreulicherweise steigend.