Die gut 90 Jahre alte Brücke über den Agenbach in Sulz am Eck soll für gut 600 000 Euro neu gebaut werden. Foto: M. Bernklau Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: In Sulz wird die Querung des Agenbachs "Im Dorf" für gut eine halbe Million Euro neu gebaut

Sie dürfte 90 Jahre gehalten haben, schätzt der ortskundige CDU-Fraktionschef Eberhard Furthmüller. Jetzt soll die schadhafte Brücke über den Agenbach im Zuge der Ortskernsanierung von Sulz am Eck abgerissen und neu gebaut werden, Das beschloss der Wildberger Gemeinderat.

Wildberg-Sulz. Abriss und Neubau der Brücke sollen alles in allem mit knapp 600 000 Euro zu Buche schlagen. Die Stadtverwaltung könnte Landeszuschüsse über die Hälfte der reinen Baukosten aus einem Brückenprogramm beantragen. Jörg Baumgärtner erläuterte den Räten die Vorplanungen, mit denen sein Pforzheimer Ingenieurbüro Kirn im vergangenen Sommer beauftragt worden war. Dass sich eine bloße Sanierung nicht lohne, stand schnell fest.

Die marode kurze Brücke, auf eine Traglast von höchstens zwölf Tonnen ausgelegt, ist relativ breit, weil die Straße "Im Dorf" den Agenbach leicht schräg quert. Eine ganze Reihe von Leitungen und Regenwasserkanälen waren ebenso zu berücksichtigen wie die Maßgaben des Hochwasserschutzes für eine "hundertjährige" Flut. "Freibord" nennen die Fachleute den Spielraum zwischen dem denkbaren Höchstpegel und der Brückenunterkante. Er muss einen halben Meter messen.

Wasserbau-Ingenieur schätzt Bauzeit auf drei bis vier Monate

Die Pforzheimer Ingenieure schlugen dem Gemeinderat nun einen Neubau aus halbfertigen Betonteilen vor, der wegen des nicht ganz so stabilen Untergrunds – es gibt dort Torfeinschlüsse – auf Bohrpfählen gegründet werden muss. Damit soll die Brücke auf eine Belastung von bis zu 30 Tonnen ausgelegt sein, das Höchstgewicht eines dreiachsigen Müllfahrzeugs.

Das erschien Eberhard Furthmüller doch zu knapp bemessen. Er wollte alle Begrenzungsschilder vermeiden. Der Stadtrat aus Sulz schlug deshalb eine 40-Tonnen-Bauweise vor, die nach Auskunft des Ingenieurs rund zehn Prozent teurer wäre. Mit dem erweiterten Antrag konnte der CDU-Fraktionschef aber nur eine weitere Stimme bei zwei Enthaltungen auf seine Seite ziehen.

Erhöhte Geländer von 1,30 Meter und Schutzkappen für Radfahrer erschienen der Ratsmehrheit auch plausibel. Die Zufahrten zu den direkt an der Brücke abzweigenden Straßen sollen durch eine besondere Konstruktion des Neubaus möglichst breit gehalten werden.

Die Stadträte genehmigten die nächsten Planungsschritte und beauftragten das Rathaus mit dem Antrag auf Zuschüsse, der bis Mitte April gestellt sein muss. Die Bauzeit für Abriss und Neubau der Brücke schätzte der Wasserbau-Ingenieur auf drei bis vier Monate.