Das Blockflöten-Quartett mit Aaron Marquardt, Juliana Bohn, Jan Egerter und Dennis Schwindhammer spielte eine melancholische Sarabande von Georg Friedrich Händel. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Musikschule mit letzter Talentbühne in diesem Jahr / "Pizza Crew" im feurigen Zusammenspiel

Die jüngste "Talentbühne" der Wildberger Musikschule bot einen kuscheligen Abend mit abwechslungsreichen instrumentalen und vokalen Beiträgen.

Wildberg. Viele Besucher applaudierten den kleinen und größeren Künstlern, da ihre Musik dem Konzertprogramm "Weihnachtsglöckchen" eine festliche Note verlieh und den Gästen ein erstklassiges Hörerlebnis bescherte.

Auffallend sauber spielte die Violin-Anfängerin Noelia Postigo das "Ihr Kinderlein kommet" vor und sie bekam eine Extra-Portion Beifall für ihre Standhaftigkeit. Auch der angehende Pianist Anton Gravius freute sich über die laute Anerkennung, nachdem er das letzte von drei vorgestellten kleinen Weisen, das "Leise rieselt der Schnee" in eigene und eigenwillige Harmonik ankleidete. Die um einiges ältere Klavierspielerin Leoni Klara Habermann hob mit dem robusten Anschlag die Ostinato-Züge des Präludiums Nr. 2 von George Gershwin vor.

Song aus der "West Side Story"

In einem geschlossenen Zusammenspiel präsentierte das Blockflöten-Quartett mit Aaron Marquardt, Juliana Bohn, Jan Egerter und Dennis Schwindhammer eine melancholische Sarabande von Georg Friedrich Händel, dann beeindruckte die Flötistin Emma Knieps mit Spielleichtigkeit eines galanten Stücks aus der französischen Klassik.

Einen großen historischen Sprung nach vorne machte Lieselott Sinner mit einem Song aus der "West Side Story" von Leonard Bernstein, in dem ihre Stimme auch in höheren Tonlagen angenehm warm klang.

Die angehende Sopranistin Sophie Dürr kam problemlos sowohl mit einem Lied aus dem elisabethanischen Zeitalter als auch mit dem berühmten "Moon River" von Henry Mancini zurecht und sie punktierte mit Natürlichkeit im Vortrag.

Eine ganze technische Palette des Geigenspiels mit Läufen, Akkorden und Flageoletten bis zu Bogenfeinheiten setzte Henriette Falk in die Aufführung der "Ballettszene" op. 100 von dem romantischen Violinvirtuosen Charles de Bériot ein. In ihrem kontrastreichen Spiel kam gleichermaßen der tänzerische Musikcharakter wie eine bildhafte szenische Dramatik zum Vorschein.

Henriette und ihre Spielpartner Felix Breitling (Violine) und Luis Röhm (Klavier) bilden zusammen das beständige Trio "Pizza Crew", und an diesem Abend stellten sie dem Publikum den finalen Satz aus der Sonatine für zwei Violine und Klavier aus dem Jahre 1930 von Bohuslav Martinu vor. Rhythmisch wie eine Schweizer Uhr, beeindruckten sie mit der gleichen stilistischen Auffassung sowie einheitlicher Artikulation des lobenswerten, feurigen Zusammenspiels. Auch diese Großleistung bedachten die Zuhörer mit herzhaftem Applaus.

Im Namen der Schüler und des Lehrerkollegiums bedankte sich die Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann bei den Gästen für ihren Besuch und wies auf das "Singen unterm Weihnachtsbaum" am 22. Dezember, dem letzten Event der Wildberger Musikschule in diesem Kalenderjahr hin.