Eberhard Fiedler (links) und Ulrich Bünger präsentierten die neue Tracht. Foto: M.Bernklau Foto: Schwarzwälder Bote

Schäferlauf 2020: Organisationschef Eberhard Fiedler unterrichtet den Wildberger Gemeinderats-Ausschuss

Wildberg. Eberhard Fiedler freute sich über seinen Auftritt an alter Wirkungsstätte. Der Chef-Organisator des Schäferlaufs 2020 und frühere Stadtkämmerer gab dem Verwaltungsausschuss des Wildberger Gemeinderats im Bürgersaal einen Überblick zum neuesten Stand der Dinge.

Wenn gerade mal im März die Schneeglöckchen blühen, beginnt für die Organisatoren schon die Arbeit am Schäferlauf des folgenden Jahres. Die Leitung haben Eberhard Fiedler und der städtische Abteilungsleiter Maximilian Ormos. Aber die wachsenden Aufgaben und Zuständigkeiten werden im Team auf immer mehr Schultern verteilt.

Vieles – wie Festzelt, Tribüne, Vergnügungspark oder Musikgruppen, Feuerwerk und Tontechnik – ist schon vertraglich geregelt, meist wie gehabt. Es sind aber auch Änderungen geplant. Etwa die Anpassung der Preise. Und es gibt neue Ideen. Bei der Werbung will man auf angemietete Großflächen verzichten. Dafür sollen die Radio-Spots mit dem Status als Immaterielles Kulturerbe des deutschen UNESCO-Komitees punkten. Ganze 20 historisch mit dem Wildberger Schäferlauf verbundene Städte und Gemeinden in den Schwarzwald hinein sollen eigens eingeladen werden. "Den Schwarzwald herziehen" nennt das Eberhard Fiedler.

Pin ist ein "unglaublicher Erfolg"

Den Beziehungen zu den beiden anderen Schäferlaufstädten Markgröningen und Bad Urach soll indirekt auch die Gründung eines gemeinnützigen Vereins "Schäferlauffreunde Wildberg" dienen. Im Unterland gibt es das schon, und selbstverständlich sind Wildberger Aktive Mitglied im Markgröninger Verein. Mit einem Jahresbeitrag in Höhe eines Datums – 17,23 Euro etwa für das Jahr 1723 des herzöglichen Schäferlauf-Erlasses – könnte das geschichtsbewusste Vereinsziel verdeutlicht werden.

Eine neue Tradition für das alte Fest will Fiedler in Zusammenarbeit mit der VHS und der Trachtengruppe einführen. Schon sind Schnittmuster entworfen für eine Schäferlauf-Tracht in den Stadtfarben: Zur eigenen weißen Bluse sollen die Frauen einen roten Rock und ein schwarzes Taillen-Mieder tragen. Vielleicht kommen noch Vorschläge für die Männer. Für Kosten von 100 Euro soll die Schäferinnen-Tracht in Eigenarbeit herstellbar sein. Ein städtischer Zuschuss wäre denkbar, auch eine Vorfertigung.

Bei den als Souvenir verkauften Polohemden und T-Shirts zum Wildberger Schäferlauf gibt es das schon. Neu ist, dass Helfer und Offizielle den Besuchern an einer einheitlichen und exklusiven Farbe als Ansprechpartner erkennbar sein sollen. Den männlichen Gemeinderäten bleiben Motiv-Krawatte, weißes Hemd mit Kragenstickerei und Strohhut als Festbekleidung empfohlen. Zu den für die Verpflegung (und ein gewisses Verdienst für die eigene Kasse) engagierten Vereinen aus der Stadt und den Teilorten wird noch der SV Gültlingen über die Vereinsgesellschaft dazustoßen.

"Ein unglaublicher Erfolg" ist für die Organisatoren der Pin mit einem wieder neuen, witzigen Schafsmotiv ("Lamm bada" hieß der jüngste). Der auch später noch bei Sammlern begehrte Sticker berechtigt zum Eintritt für alle Veranstaltungen. Sein Preis (ohne Festspiel) soll von zwölf auf 14 Euro steigen. Beim Festzug plus eigentlichem Schäferlauf am Sonntag allein wird der Pin für die Erwachsenen fünf Euro kosten. Kinder bleiben frei.

Auch beim Festspiel in der Stadthalle erhöht sich der Preis von zehn auf zwölf Euro. Der Feuerwerks-Montag plus Festzelt mit der Partyband Wilde Engel wird 2010 zu acht statt vergangenes Jahr für sechs Euro angeboten. Fürs Fest-Wochenende erneut engagiert hat Fiedler die Partyfürsten und die Nagoldtal-Musikanten.

Freier Eintritt soll auch weiterhin zur Eröffnungs-Party am Freitagabend im Festzelt gelten. Allerdings wird wieder ein Verzehr-Bon von acht Euro dazu beitragen, dass bei den jungen Leuten nicht zu viel "vorgeglüht" werden muss. Bei der Musik von der Konserve stehen die Organisatoren mit dem SWR in Verbindung. Für die Sonderabfüllung eines speziellen Schäferlaufbiers steht wieder die Hochdorfer Kronenbrauerei bereit. Mit den nötigen Sponsoren laufen noch Verhandlungen.

Zu den zusätzlichen Kosten, die der Gemeinderat noch ins Schäferlauf-Budget einplanen müsste, gehören für Eberhard Fiedler auch Instrumente für die beim letzten Festzug so gut angekommene lokale Trommlergruppe, wofür rund 3500 Euro angesetzt werden sollten. Aus dem Ausschuss kamen einige Anregungen für die Schäferlauf-Tracht. Ansonsten sah sich das Gremium gut über den Stand der Dinge unterrichtet.