Bei der notdürftigen Instandsetzung der Startbahn legten auch Flugschüler Hand an. Foto: FSV

Grasfläche auf gesamter Länge aufgerissen. "Kein Dumme-Jungen-Streich mehr." Polizei ermittelt.

Wildberg - "Das ist kein Dummer-Jungen-Streich mehr" – das war am Samstag die einhellige Meinung der Segelflieger auf dem Wildberger Wächtersberg. Am vergangenen Freitagabend wurde – verteilt über die gesamte Länge der Start- und Landebahn – die Grasfläche aufgerissen. Nicht zum ersten Mal, wie die Verantwortlichen der Flugsportvereinigung Wächtersberg durchblicken lassen, aber in einem nie dagewesenem Ausmaß.

Ein oder mehrere Autofahrer drehten offenbar auf dem Grün des Flugplatzes ihre Runden. Die sich teils in Kreisen, teils in Schlangenlinien über die gesamte Start- und Landebahn ziehenden Furchen lassen darauf schließen, dass es den Tätern ums "Driften" ging – also ums Übersteuern der Fahrzeuge bei hoher Geschwindigkeit und gleichzeitigem Behalten der Kontrolle.

Vor Aufnahme des Flugbetriebs am Samstag mussten die Piloten und mehrere Flugschüler die Piste inspizieren und die gröbsten Unebenheiten beseitigen. Auch die Landebahnmarkierung wurde beschädigt. Erst mit erheblicher Verzögerung konnte der Flugbetrieb aufgenommen werden.

Die Wildberger Flieger informierten die Polizei, die den Schaden aufnahm. Die FSV-Verantwortlichen weisen darauf hin, dass es sich dabei um kein Kavaliersdelikt handelt. Das offene Gelände dürfe nicht befahren werden, die Beschädigungen stellten einen schweren Eingriff in den Luftverkehr dar und könnten mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden. Was an Material- oder sogar Personenschaden entstehen kann, wenn auf der beschädigten Piste ein Flugzeug in die entstandenen Furchen gerate oder durch aufgewirbelte Teile beschädigt wird, wolle man sich gar nicht ausmalen.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Nagold unter Telefon 07452/9 30 50 entgegen.