Volkmar Schmelzle freut sich, dass sein Sohn Michael die Verantwortung für die Krippe im Wildberger Arrestturm übernimmt.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Beliebt: Weihnachtliche Szenerie im Arrestturm wird in Zukunft von Michael Schmelzle verantwortet / Start am 28. November

Nach 25 Jahren gibt Volkmar Schmelzle die Verantwortung für die inzwischen bekannte und beliebte Krippe im Arrestturm in vertrauensvolle Hände – nämlich die seines Sohnes Michael Schmelzle. In den letzten Tagen hatte er das erste Mal die Regie über den Aufbau.

Wildberg. Die Krippe ist schon fast bereit, enthüllt zu werden. Am 28. November ist es soweit, ab dann können die liebevoll angeordneten Figuren bis zum 28. Dezember bestaunt werden. Die Krippe im Arrestturm ist in der Weihnachtszeit nicht aus Wildberg wegzudenken. Begründet haben diese festliche Besonderheit Volkmar Schmelzle und seine Frau Gisela. "Das war unser Herzblut", sagt sie. Die Familie zelebriert die Weihnachtszeit generell leidenschaftlich, mit sehr viel Dekoration, verwandelt ihre privaten Räume in ein regelrechtes Weihnachtsmärchen. Auch eine eigene Krippe bauen Schmelzles zu Weihnachten bei sich auf.

Als ihre Tochter zwölf Jahre alt war, reifte bei ihr und Volkmar Schmelzle die Idee zur Krippe im Arrestturm. Die Begeisterung für die besinnliche Zeit des Jahres war definitiv da. Und der Arrestturm schien zu schade, um nur einen Stand für die Turmweihnacht darin aufzubauen, erinnert sich Gisela Schmelzle. Also machte sich die Familie vor 25 Jahren ans Werk und kaufte die ersten Figuren. Beim ersten Aufbau waren Maria, Josef und das Jesuskind beim Weihnachtsmarkt zu bestaunen. Anschließend kamen immer mehr Figuren und Dekoration dazu, darunter die Hirten, Schafe und ein Esel.

"Das tut mir so gut, wenn die Kinder vor der Krippe stehen"

Auch Bauteile aus Holz finden sich in der Krippe. Sie kamen ebenfalls nach und nach dazu. Volkmar Schmelzles Bruder Rainer Schmelzle und Roland Fuhrmann haben diese gefertigt, Schmelzles haben sie dann in der Krippe platziert und dekoriert. Inzwischen ist so viel zusammengekommen, dass die Lagerung sehr viel Platz in Anspruch nimmt und der Aufbau aufwendig geworden ist. "Da gehört Fantasie dazu", wissen Schmelzles. Die Arbeit hat sich aber immer gelohnt. "Das tut mir so gut und gefällt mir, wenn die Kinder und Familien vor der Krippe stehen", erzählt Volkmar Schmelzle. Sein Dank gilt der Stadt, die Vertrauen in die Familie habe und den Arrestturm zur Verfügung stellt.

Sohn Michael Schmelzle hat von Anfang an beim Aufbauen der Krippe mitgeholfen. Nach 25 Jahren übernimmt er nun das Zepter. Volkmar Schmelzle zieht sich mit seinen 72 Jahren altersbedingt sowie aus gesundheitlichen Gründen zurück. Weiterhin helfen werden er und Gisela allerdings. Zunächst wollte Michael Schmelzle eigentlich gar nicht die Verantwortung für die Krippe tragen. Aber seine Freundin habe ihn "genötigt", wie der 47-Jährige mit einem Augenzwinkern erzählt.

"Wildberg ohne Krippe an Weihnachten geht gar nicht"

Der Bürger- und Gewerbering "Für Wildberg" ist froh und dankbar, dass sich ein Nachfolger gefunden hat, sagt Ausschussmitglied Eberhard Fiedler. Hätte sich niemand bereiterklärt, wäre der Verein eingesprungen. Denn, wie es Michael Schmelzle so schön auf den Punkt bringt: "Wildberg ohne Krippe an Weihnachten geht gar nicht."

Der Aufbau in den letzten Tagen sei "einwandfrei" gelaufen, so Michael Schmelzle. Er könnte sich auch vorstellen, sich weiter um die Krippe zu kümmern. Sein eigener Sohn, der 14-jährige Tim, hilft auch schon mit. Und seine Tochter, die acht Jahre alte Lilly, legt bei der Eröffnung das Jesuskind in die Krippe. Die dritte Generation steht also auch schon in den Startlöchern.

Ab dem 28. November kann jeder an der Krippe vorbeischauen und das diesjährige Ergebnis bestaunen. Außerdem wird ab diesem Datum auch jeden Samstag und Sonntag an den Adventswochenenden, von 17 bis 19 Uhr, vom Arrestturm aus eine Präsentation an die Außenwand der Grundschule geworfen. Dank dieser können Vorbeischauende in Erinnerungen an die Turmweihnacht 2018 und 2019 schwelgen und in festliche Stimmung kommen.