4953 Wähler hatten in Wildberg von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht – 2882 per Briefwahl.Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder Bote

Landtagswahl: Briefwähler in Überzahl

Wildberg (mac). Bei der Landtagswahl 2021 haben in Wildberg mehr Wähler ihre Stimme per Briefwahl abgegeben als im Wahllokal. Während 2071 Bürger und Bürgerinnen tatsächlich "an die Urne gingen", nutzten 2882 die Möglichkeit der postalischen Stimmabgabe. Die Wahlbeteiligung war gegenüber 2016 trotzdem rückläufig. 66,7 Prozent der Wildberger Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Vor fünf Jahren waren es noch 73,5 Prozent.

 

In der Wählergunst gestiegen sind Grüne, CDU und FDP, Federn lassen mussten die AfD und die SPD. Freie-Wähler-Kandidat Martin Handel, dessen Partei heuer erstmals in Baden-Württemberg antrat, hätte in der Schäferlaufstadt auf Anhieb die Fünf-Prozent-Hürde geschafft – unterm Strich standen für ihn 6,8 Prozent zu Buche.

Entgegen dem Landestrend holte Landtags-Veteran Thomas Blenke (CDU) in Wildberg die meisten Stimmen aller Kandidaten, konnte sein Ergebnis von 2016 (31,8 Prozent) sogar leicht auf 32,2 Prozent verbessern. Deutlicher legte Johannes Schwarz von den Grünen zu – von 24,1 Prozent auf 26,7. Auch Herbert Müller (FDP) legte zu. Statt 8,4 Prozent stehen dieses Mal 10,1 zu Buche. Einen Sprung – wenn auch auf wesentlich niedrigerem Niveau – machte auch die Linke, die 2015 in Wildberg eineinhalb Prozent einfuhren. Erhard Hofmann holte 2,0 Prozent.

Mit ihrem Kandidaten Miguel Klauß rutschte die AfD in Wildberg zwar von 19,6 auf 12,1 Prozent ab, dennoch wird der Vollmaringer als dritter AfD-Abgeordneter innerhalb von fünf Jahren aus dem Kreis Calw (Heinrich Kuhn aus Altensteig stellte seinen Sitz altershalber zur Verfügung, sein Nachfolger Klaus Dürr aus Sulz am Eck starb während seiner Amtszeit, danach wanderte das Mandat in den Neckar-Odenwald-Kreis) ins Parlament einziehen.

Verluste hat auch die SPD zu beklagen: Nachdem die Sozialdemokraten 2016 noch 11,6 Prozent verbuchen konnten, erhielt ihr Kandidat Philipp Göhner am Sonntag gerade mal sieben Prozent den Wildberger Stimmen.