Jäger bringen entlang der Straßen im Stadtgebiet Warnreflektoren an den Leitpfosten an.
Wildberg - Die Zahl der Wildunfälle soll gemindert werden – mithilfe kleiner, blauer Signallichter. An ausgewählten Stellen im Stadtgebiet Wildberg befestigten Jäger Warnreflektoren an den Leitpfosten entlang der Straßen – dort, wo Rehe, Füchse und Wildschweine besonders gerne über die Fahrbahn wechseln.
Das betrifft in und um die Schäferlaufstadt vor allem die Bundesstraße 463 zwischen Wildberg und Nagold, in Gültlingen die Gechinger Straße bis zum Kreisverkehr Siebentannen sowie die Strecke zwischen Sulz am Eck und Jettingen. Insgesamt 280 der blauen Reflektoren wurden angebracht.
Wenn das Scheinwerferlicht eines Autos sich den Tieren nähert, verharren sie oft irritiert einfach auf der Straße oder rennen vom Rand aus erst recht noch los. "Trifft der Scheinwerfer aber auf die Reflektoren, entsteht eine Art Lichtzaun, der die Tiere zurückhält", erklärt der Wildberger Hegeringleiter Rolf Dittus den Sinn der Aktion. Alleine im Wildberger Stadtgebiet gab es im vergangenen Jahr 30 Wildunfälle. Studien zeigen: Durch die Wildwarnreflektoren sind 70 bis 80 Prozent dieser Unfälle zu vermeiden.
Das dient nicht nur dem Tierschutz, sondern bedeutet auch weniger Gefahr für Autofahrer. So kann ein Zusammenstoß mit einem ausgewachsenen Wildschein enormen Schaden verursachen. Aber auch schon bei leichteren Tieren ist die Gefahr für Leib und Leben nicht zu unterschätzen. Rolf Dittus kennt das auch aus seinem Berufsalltag bei der Polizei. Für das Wild nehmen diese Unfälle meist einen tödlichen Ausgang. Einige sterben an Ort und Stelle, manche schleppen sich noch in den Wald, wo sie oft nicht mehr gefunden werden.
Die Idee, Wildwarnreflektoren entlang von Straßen anzubringen, kam am "Runden Tisch" auf – eine Versammlung, bei der Vertreter der Jagdgenossenschaft, der Stadt Wildberg, Jäger und Landwirte dabei sind. Auf diese Treffen sind alle Teilnehmer stolz, sind sie doch zumindest im Kreis Calw einzigartig. "Das ist eine zukunftsträchtige Sache", so Bürgermeister Ulrich Bünger. "Man muss immer miteinander im Gespräch bleiben." So wachse das Verständnis füreinander.