Rolf Dittus und der Hegering Wildberg hatten eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten. Foto: Dittus

Waidwerk: Hegering hat umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. 60 Anwesende arbeiten Programmpunkte ab.

Wildberg - Ein umfangreiches Programm musste Hegeringleiter Rolf Dittus bei der diesjährigen Versammlung des Hegerings VI Wildberg im Gasthaus Talblick mit den 60 anwesenden Mitgliedern abarbeiten.

Zunächst informierte Johannes Fünfgeld von der Forstverwaltung in Nagold über das turnusgemäß erstellte Verbissgutachten und die aktuelle Verbisssituation im Hegering. Er wies darauf hin, dass speziell in Bezug auf die Weißtannenverjüngung die Belastung in den vergangenen drei Jahren nahezu gleichbleibend war und deshalb eine intensive Bejagung des Rehwildes seitens der Jäger unentbehrlich sei. Problemgebiete sollten wie gehabt zwischen Revierförstern und Jägern besprochen werden.

Markus Weber von der Unteren Jagd- und Waffenbehörde beim Landratsamt Calw stellte anschließend ausführlich aktuelle Änderungen im Zusammenhang mit dem neuen Wildtiermanagementgesetz und das Veterinär- und Waffenwesen im Landkreis Calw vor.

Bürgermeister Ulrich Bünger lobte die gute Zusammenarbeit mit den Wildberger Jägern und hob die gute Arbeit des Runden Tisches zwischen Waidmännern, Landwirten, Stadtverwaltung und Forst im Wildberger Stadtgebiet hervor.

Rolf Dittus stellte anschließend die Abschusszahlen des nun ablaufenden Jagdjahres 2015/16 vor. Dabei habe man beim Schwarzwild gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 50 Prozent auf 154 erlegte Tiere erreicht. Dies sei eine ganz besondere Leistung der anwesenden Jäger, da der Winter in diesem Jahr gänzlich ausgeblieben war und sich die Bejagung des Schwarzwildes äußerst schwierig gestaltete, so das Lob des Hegeringleiters. Gleiches gelte für die Bejagung des Rehwildes, wobei noch ein gutes Ergebnis von 324 Tieren verbucht worden sei.

Weitere wichtige Themen des Abends waren die Einführung der Rehwildbejagung ohne behördlichen Abschussplan und die Bildung einer Hegegemeinschaft zum Schutz des Niederwildes. Beide Themen wurden ausführlich besprochen und die Hegegemeinschaft wurde ins Leben gerufen. Für Dittus ist dies "ein völlig unnötiger Verwaltungsaufwand", da in diesem Zusammenhang hohe Summen an EU-Fördergeldern für Projekte zum Erhalt des Rebhuhnes und der Feldlerche ausgegeben werden und die Jäger erst einen Antrag zur Anerkennung einer Hegegemeinschaft bei der Unteren Jagdbehörde stellen müssen, um die Fressfeinde der zu schützenden Wildarten bejagen zu können. Arterhaltende Biotopmaßnahmen speziell für Rebhühner würden die Jäger schon seit Jahrzehnten durchführen – auch ohne Fördermitte.

Bei den anschließenden Wahlen wurden Rolf Dittus und sein Stellvertreter Ralf Nüßle einstimmig für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.