Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken (Mitte) brachte gegenüber den Verantwortlichen der Wildberger Hospizgruppe, Gerhard Ostertag und Ursula Schlager, ihren Respekt vor deren ehrenamtlicher Leistung zum Ausdruck. Foto: Breitmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Austausch: Saskia Esken spricht in Wildberg mit Gerhard Ostertag und Ursula Schlager über ehrenamtliche Sterbebegleitung

Wildberg. Wenn Menschen sich auf den letzten Weg ihres Lebens begeben, dann sind sie da. Sie sorgen für Trost, sie helfen, wo es geht, Sterbenden wie Angehörigen, damit niemand diesen Weg alleine gehen muss. Auf ihrer Sommertour traf sich die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken mit Verantwortlichen der Hospizgruppe Wildberg, die mit Gerhard Ostertag seit April einen neuen Vorsitzenden hat.

Ostertag und seine Vorgängerin Ursula Schlager, die weiterhin eine der tragenden Persönlichkeiten in der Gruppe ist, stellten Esken ihre Arbeit vor. Der Verein kümmert sich um die Ausbildung und Koordination von mehr als 15 ehrenamtlich aktiven Sterbebegleitern, die kompetent und einfühlsam Patienten und Angehörige begleiten. "Es ist sehr wichtig, an einem Sterbebett zu sitzen, aber man muss sich auch auf die Zeit danach vorbereiten", erklärt Ursula Schlager die Arbeit des Vereins. Die Hospizgruppe gründete sich bereits im Jahr 2007. Seit 2012 ist sie als Verein organisiert, der mittlerweile etwa 50 Mitglieder zählt.

Esken zeigte sich mehr als beeindruckt von dem Ausmaß an ehrenamtlichem Engagement. "Oft passiert die Arbeit, die hier geleistet wird, im Hintergrund, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig Beratung und Begleitung in diesen schwierigen Zeiten sein kann." Dabei steht hinter jedem Sterbebegleiter eine 100-stündige Ausbildung. "Dazu kommt die wichtige Funktion der Gruppe für die Supervision der ehrenamtlichen Arbeit. Die Sterbehelfer müssen auch ihre eigenen emotionalen Belastungen verarbeiten können", betonte Esken.

Schlager ist beruflich als Fachkraft in einem stationären Hospiz tätig, für den Verein ist sie in der Rolle der Koordinatorin gegenüber dem Landkreis aktiv. Nach vielen Jahren als Vorsitzende war sie froh, die Vereinsführung abgeben zu können. Gerhard Ostertag, der Jahrzehnte im Vorstand des TSV Wildberg tätig war, sprang als Vorsitzender des Vereins ein. "Es ist eine gute Sache, dass ich Frau Schlager entlasten kann", sagt Ostertag. "Ich konnte meine Eltern damals selbst begleiten, doch viele können das nicht, und der Verein leistet da eine wichtige Arbeit."

In Zukunft wollen die Verantwortlichen ihre Arbeit noch weiter ausbauen. Neben dem "Trauercafé", einem 14-tägig angebotenen Gesprächskreis, wird es ab September auch eine regelmäßige Sprechstunde im Wildberger Rathaus geben. "Zu so viel Engagement kann ich Sie nur beglückwünschen", betonte Esken.