Nach dem 0:4 gegen den HC Thurgau kehren die Neckarstädter als Turnier-Schlusslicht aus Kreuzlingen zurück. Nur sechs Tore in den ersten sechs Tests bereiten etwas Sorgen.
Die Wild Wings haben am Samstagabend beim Bodensee-Cup in Kreuzlingen gegen den Schweizer Zweitligisten HC Thurgau mit 0:4 verloren und kehrten nach insgesamt zwei Niederlagen als Letzter des Fünferfeldes nach Schwenningen zurück. Erstmals Turniersieger in der Geschichte des Bodensee-Cups wurden die Thurgauer vor den SCL Tigers, Augsburg, Rapperswil/Kaufbeuren und den Neckarstädtern.
Das Spiel gegen den HC Thurgau
Der HC Thurgau war kurz vor dem Ende des ersten Drittels nach einem technischen Fehler von Schwenningens Phil Hungerecker vor 1300 Zuschauern (darunter rund 500 Wild-Wings-Fans) mit 1:0 in Führung gegangen. Zwei Minuten nach Beginn des zweiten Drittels passierte Thomas Larkin im Überzahlspiel ein weiterer dicker Fehler, der zum Penalty für die Eidgenossen führte. Sebastian Bengtsson verwandelte zum 2:0.
Die Wild Wings konnten in der Folgezeit bei insgesamt 47 Schüssen kein Tor erzielen und fingen sich in den letzten zwei Minuten noch zwei empty-net-goals durch die Thurgauer Bengtsson und Sebastiano Soracreppa zum 0:4 ein.Die bei diesem Turnier übliche Verlängerung – selbst bei diesem Ergebnis! – blieb torlos. Das Penaltyschießen gewann der Schweizer Zweitligist.
Schwenningens Coach Steve Walker hatte personell noch einmal rotiert. Es schauten Verteidiger Daryl Boyle, Kyle Platzer und Max Görtz am Samstagabend gegen Thurgau zu.
Das Fazit von Steve Walker
Steve Walker hatte bereits vor den vier Tagen des Trainingscamps in Kreuzlingen betont, „dass für uns in erster Linie die Weiterentwicklung der Mannschaft zählt. Nicht so sehr die Ergebnisse“. Doch nach der Pleite gegen den HC Thurgau wirkte der Schwenninger Trainer angespannt und zog sein Fazit: „Am Freitag gegen die SCL Tigers (0:1) hatten wir gegen einen starken Gegner gute Momente. Gegen Thurgau haben wir bei den ersten beiden Gegentoren Geschenke verteilt. Bei relativ vielen Schüssen muss für uns natürlich mehr an Toren herausspringen.“ Was Walker auch unterstrich: „Dieses Trainingslager hat uns insgesamt als Team sehr gut getan.“
Die Analyse
Klar, Ergebnisse in einer Vorbereitung sind stets sekundär zu betrachten, doch die Wild Wings haben in ihren ersten sechs Testspielen erst sechs Treffer erzielt und dabei fünf Niederlagen kassiert. Das alte Trauma der Schwenninger, in den vergangenen DEL-Jahren immer zu den angriffsschwächsten Teams gezählt zu haben, ist drei Wochen vor der neuen Saison wieder hellwach, selbst wenn Angreifer Phil Hungerecker unterstreicht, „dass wir immer noch in der Testphase sind und noch zwei Vorbereitungsspiele und 15 Trainingstage Zeit haben“.
Steve Walker hat klare Vorstellungen, wie er mit seiner Mannschaft nun die wichtigste Vorbereitungsphase angehen will.
Mit dem Rotations-Modus ist auf jeden Fall nun Feierabend. Die Spieler hatten sechs Spiele lang Zeit sich zu präsentieren und für die einzelnen Positionen zu empfehlen.
Der nächste Plan
Beim nächsten und vorletzten Test am Freitag daheim gegen den EHC Kloten möchte der Schwenninger Coach in etwa die Angriffsreihen aufbieten, die dann auch den Saisonstart bestreiten. Die Rollenverteilung für die Spieler wird noch mehr herausgearbeitet. „Dann wird auch die spielerische Abstimmung besser werden“, ist Phil Hungerecker überzeugt.
Die Stürmer-Legende Walker hat seine Angreifer in den vergangenen Tagen immer wieder aufgefordert, mehr zu schießen. „Wir erarbeiten uns Chancen genug, aber natürlich stimmt die Effektivität noch nicht“, kritisiert der Kanadier.
Der letzte Teil der Schwenninger Vorbereitung dürfte für die Fans und den Beobachter jedenfalls sehr spannend werden.