Die Vize-Weltmeister starten in die 30. Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Kann die Liga von WM-Silber profitieren? Und auf was müssen sich die Schwenninger Wild Wings einstellen?
Die Deutsche Eishockey Liga startet am Donnerstag in ihre 30. Spielzeit. Für die Schwenninger Wild Wings geht es am Freitag (19.30 Uhr) mit dem brisanten Derby gegen Mannheim los. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie geht die DEL in ihre Jubiläumssaison?
Mit viel Rückenwind durch das WM-Silber von Tampere. „Wir wollen auf die Erfolgswelle aufspringen“, sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Und weiter: „Nach dem fantastischen Mai spüren wir eine höhere Akzeptanz, eine größere Aufmerksamkeit, es herrscht Aufbruchsstimmung.“ Die Dauerkartenverkäufe seien „sehr gut“, auch „das Sponsoring läuft trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage gut“.
Spielen die Vize-Weltmeister die Hauptrolle?
Ja. Spieler wie Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller, Torhüter Mathias Niederberger oder die Halbfinalhelden Marcel Noebels und Frederik Tiffels stehen auch in der DEL im Fokus.
Aber auch Kämpfer wie der Ingolstädter Wojciech Stachowiak oder der Straubinger Parker Tuomie, die bisher unter dem Radar liefen, rücken ins Rampenlicht.
Wie steht die Liga wirtschaftlich da?
Wieder „auf Vor-Corona-Niveau“, berichtet Tripcke. 149 Millionen Euro setzten die 15 Clubs in der vergangenen Saison um, „eine leichte Steigerung“ gegenüber der Spielzeit 18/19, der letzten vor der Pandemie. „Jetzt wollen wir unser durch Corona unterbrochenes Wachstum fortsetzen“, kündigte der DEL-Boss an.
Bietigheim ist abgestiegen, niemand aufgestiegen. Wie ist nun die Regelung?
Nach der Corona-Ausnahme ist das Teilnehmerfeld wieder von 15 auf 14 Clubs reduziert worden. Damit greift jetzt die ursprünglich vereinbarte Regelung: Sollte in der DEL2 Absteiger Bietigheim, Kassel, Dresden oder Krefeld Meister werden und damit aufsteigen, müsste der Tabellenletzte runter.
Wer wird Meister? Wer steigt ab?
Bundestrainer Harold Kreis will zwar nicht mehr nur „von den klassischen Drei Berlin, Mannheim und München“ sprechen, weil „die Leistungsdichte noch mal gestiegen“ ist. In der Umfrage der Eishockey News nennen Trainer und Manager aber doch wieder die üblichen Verdächtigen, allerdings deutlich häufiger die hochkarätig verstärkten Adler und Titelverteidiger Red Bull als Rekordmeister Eisbären.
Als aussichtsreichster Außenseiter gelten die Kölner Haie. „Sie haben sich wahnsinnig verstärkt“, sagt Straubings Coach Tom Pokel. Abstiegskandidaten wären – neben den Augsburger Panthern, die nur in der DEL blieben, weil Kassel nicht Zweitligameister wurde, Schwenningen und Iserlohn. Klar, dass dies die Wild Wings ganz anders sehen.
Wie begann die DEL?
Am 15. September 1994 begründete die DEL eine neue Ära im deutschen Eishockey. Die eigenständige Profiliga löste die wirtschaftlich kollabierende Bundesliga ab. Aus eingetragenen Vereinen wurden Kapitalgesellschaften.
Nach Dauerstreit mit dem Verband und Konkursen mehrerer Clubs etablierte sich die Liga sportlich und konsolidierte sich wirtschaftlich. Von den 18 Gründungsmitglieder 1994/95 gehen acht auch in die Jubiläumssaison. Fünf von ihnen gehörten durchgängig der DEL an.
Wie wird gespielt?
In der üblichen Doppelrunde - und erstmals nach Corona wieder mit 52 Spieltagen. Die Tabelle wird wieder, wie vor der Pandemie, nach Punkten sortiert und nicht mehr nach dem Punktekoeffizienten. Die Play-offs werden wie schon in der Vorsaison wieder nach dem alten Modus „best of seven“ ausgespielt.
Wer überträgt die Spiele?
Die Deutsche Telekom überträgt auf MagentaSport wieder jedes Spiel live als Stream, zu sehen über TV, PC, Tablet oder Smartphone. ServusTV zeigt eine Partie pro Woche im Free-TV. Von den Spielen der Schwenninger Wild Wings gibt es auf www.schwarzwaelder-bote.de immer einen ausführlichen Liveticker.