Der Ingolstädter Louis-Marc Aubry versucht gegen den Schwenninger Colby Robak alles. Foto: Sigwart

Ein Hauch von Play-offs in der Helios-Arena: Schwenningen empfing sechs Tage nach der 2:3-Heimniederlage erneut Ingolstadt. Ausgeruhte Wild Wings sinnten also auf Revanche. Diese gelang mit einem 2:1-Sieg nach Penaltyschießen. Jamie MacQueen, zweifacher Torschütze, und Torwart Joacim Eriksson waren die Matchwinner der Neckarstädter, die damit den Rückstand in der DEL-Südgruppe auf den wichtigen vierten Platz verkürzten.

Im ersten Spiel nach seiner Vertragsverlängerung hatte Coach Niklas Sundblad kurzfristig einen weiteren Ausfall zu beklagen. Für Daniel Pfaffengut (fällt krankheitsbedingt – nicht in Verbindung mit Corona – wohl rund zwei Wochen lang aus) rückte David Cerny wieder in den Kader. Der 20-Jährige durfte gleich in der ersten Sturmreihe an der Seite von Kapitän Travis Turnbull und Jamie MacQueen agieren.

Mehr Puckbesitz in der Angriffszone, mehr Torschüsse – dies waren die wichtigsten Vorgaben des Schwenninger Trainers vor dem 20. Saisonspiel. "Und wir dürfen uns keine dummen Strafen leisten", verwies der an der Schulter verletzte Emil Kristensen ("Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich dem Team bald wieder helfen kann") im Vorlauf der Wild Wings auf den letzten Platz in der Fair-Play-Tabelle.

Die Panther, bei denen Louis-Marc Aubry für Ryan Kuffner ran durfte, reisten mit dem Rückenwind des 3:2-Penaltysieges gegen München nach Schwenningen. Kein Wunder, dass Goalie Joacim Eriksson schon in der Anfangsphase immer wieder sein Können zeigen musste. Aber auch ERC-Torwart Michael Garteig stand nicht nur gegen Maximilian Hadraschek (6.) unter Druck. Beide Teams legten also ein hohes Tempo vor, das Umschaltspiel funktionierte. Da das beste Überzahl-Team der DEL-Südgruppe aus Schwenningen die einzige Powerplay-Möglichkeit nicht nutzen konnte, blieb es beim leistungsgerechten 0:0 nach 20 Minuten. "Wir müssen noch mehr Scheiben auf das Tor bringen", sagte Stürmer Boaz Bassen bei Magenta Sport. In der Tat: Garteig hatte nur sechs Schüsse abwehren müssen.

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Auch zu Beginn des zweiten Drittels – Marius Möchel war für Troy Bourke (Unterkörperverletzung) in den Sturm gerückt – hatte Eriksson mehr zu tun. Stark, wie der Schwede gegen Enrico Henriquez-Morales (25.) parierte. Doch gegen den 22. Torschuss der Ingolstädter durch den Ex-Schwenninger Mirko Höfflin (28.) war auch Eriksson machtlos. Dagegen brauchten die Wild Wings nur neun Versuche, um den Panther-Keeper zu bezwingen. Jamie MacQueen (31.) hatte im Slot perfekt gearbeitet. Der Ausgleich sorgte für neues Selbstvertrauen der Offensive. Die Neckarstädter übernahmen nun die Initiative, verlagerten das Geschehen in die Gästezone und erspielten sich nun auch vermehrt Chancen.

Die Schwenninger hatten im Schlussdrittel Glück, dass Brandon DeFazio (46.) und Frederik Storm (48.) Großchancen zum Ingolstädter 2:1 vergaben. Welches Team findet gegen gut sortierte Defensivreihen in der Cruchtime die entscheidende Lücke? Tylor Spink (57.) wollte die Antwort geben, doch Garteig hatte etwas dagegen.

Wenig später war klar, dass es Nachschlag gibt. In der Verlängerung hatten die Schwenninger Jamie MacQueen (61.) und Christopher Fischer (64.) den Siegtreffer auf den Schläger, doch es sollte (noch) nicht sein. Dann aber hielt Joacim Eriksson alle drei Penaltys der Schanzer, während MacQueen den Panther-Torwart mit einem Schlagschuss überraschte. "Das habe ich so trainiert", strahlte danach der Siegtorschütze.

Klar, dass auch Niklas Sundblad zufrieden war. "Ich bin froh, dass wir endlich einmal wieder ein enges Spiel für uns entschieden haben", freute sich der Trainer, dass sich die Wild Wings "für eine gute Leistung belohnten".