Erst die große Enttäuschung am Sonntag nach dem verpassten Aufstieg der U20 in die Deutsche Nachwuchsliga (DNL), dann am Mittwoch der Jubel über die höchste Auszeichnung in Sachen Nachwuchsarbeit in Deutschland: Die Wild Wings Future erleben derzeit ein Wechselbad der Gefühle.
"Wir haben alles gegeben, mehr ging nicht. Ich kann den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen", hakt Coach Wayne Hynes die beiden entscheidenden Niederlagen in Dresden ab. In der neuen Saison 2022/23 wollen die Schwenninger einen neuen Anlauf in Richtung höchste U20-Klasse Deutschlands machen. "Zuerst aber steht viel Arbeit an", wird sich der frühere Nationalstürmer nach den Osterferien erst einmal um den zukünftigen Kader kümmern.
834 000 Euro werden ausgeschüttet
Die Vorzeichen stimmen Hynes aber zuversichtlich. Dies liegt auch daran, dass der Deutsche Eishockey-Bund (DEB), die DEL und die DEL2 die Nachwuchsarbeit des Schwenninger ERC wieder mit fünf Sternen – mehr geht nicht – bewertet haben. "Das ist enorm wichtig für die Wild Wings Future", weiß Hynes natürlich, dass die Neckarstädter durch diese Zertifizierung auch in den Genuss von zusätzlichen Einnahmen kommen. "Insgesamt wurden an 58 Clubs Sterne verteilt. Insgesamt werden 834 000 Euro ausgeschüttet", heißt es in einer DEL-Mitteilung. "Was wir genau bekommen, weiß ich aber noch nicht. Da spielt sicher auch Corona noch eine Rolle", verweist Hynes, der zudem auch Sportlicher Leiter der Wild Wings Future ist, auf die finanziellen Folgen der Pandemie.
Der besondere Hattrick
Aufgrund der COVID19-bedingten Beeinträchtigungen des Nachwuchs-Eishockeys war so auch in der vergangenen Saison 2020/21 keine Bewertung der Clubs im Rahmen des 5-Sterne-Programms durchgeführt worden. In den beiden Jahren zuvor hatten die Schwenninger aber ebenfalls alle fünf möglichen Sterne erhalten. "Wir haben sozusagen den Hattrick geschafft. Darauf dürfen wir stolz sein, dahinter liegt viele harte Arbeit. Diese hat sich aber gelohnt", verweist Hynes auch auf eine positive Entwicklung bei der U17 oder der U15. "Wir haben in den vergangenen Jahren viel aufgebaut." Klar sei aber, "dass wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen dürfen", stellt der erfahrene Coach klar.
So wurden die DEL-Clubs bewertet
Fünf Sterne: Augsburger Panther, Eisbären Berlin, Düsseldorfer EG, Iserlohn Roosters, Krefeld Pinguine, Kölner Haie, ERC Ingolstadt, Adler Mannheim, Schwenninger Wild Wings (alle DEL)
Vier Sterne: Bietigheim Steelers, Red Bull München, Nürnberg Ice Tigers, Straubing Ice Tigers.3 Sterne: Pinguins Bremerhaven, Grizzlys Wolfsburg.