Hinter der Schwenninger U20 mit ihrem Cheftrainer Wayne Hynes (Mitte) liegt eine sehr intensive Saisonvorbereitung. Foto: Michael Kienzler

Vorhang auf – für die U20 der Wild Wings Future beginnt am Wochenende das langersehnte DNL-Kapitel. Los geht es mit den Spielen beim ERC Ingolstadt (Samstag, 16.15 Uhr/Sonntag, 10.30 Uhr).

Wayne Hynes wird diesen 8. Juli in diesem Jahr nicht mehr vergessen, als er vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) die Nachricht bekam, dass er mit der U20 nun doch in die DNL (Deutsche Nachwuchs-Liga) aufsteigen darf.

Die neuen Perspektiven

"Es ist für uns alle hier eine große Chance. Jetzt rückt unsere Nachwuchsarbeit deutschlandweit noch mehr in den Fokus. Immer wollten die Wild Wings eine DNL-Mannschaft haben, nun haben wir das erste Ziel erreicht", ist Wayne Hynes stolz darauf, mit seinem Team diese große Herausforderung anzugehen.

Der Rückblick

Im Frühjahr hatte der DEB kurzfristig die Aufstiegsrunde in der DNL 2 verkürzt. Aus einer Endrunde mit zunächst geplanten sechs Teams sollten aufgrund des immer enger werdenden Terminplans (viele Spielabsagen wegen Coronafällen) nur noch ein Hin- und Rückspiel zwischen den Wild Wings Future und den Dresdner Eislöwen auf dem Weg zur DNL stattfinden. Knapp scheiterten die Schwenninger – die Enttäuschung war riesengroß. Aber die Verantwortlichen der Wild Wings sahen in Sachen Aufstieg auch keinen fairen Wettbewerb.

Also hakte die Nachwuchsabteilung der Wild Wings kräftig nach, wies den DEB in mehreren Briefen und Telefonaten zum Beispiel auf die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit (Stichwort: Fünf Sterne) hin. "Wir haben dem DEB schon von unserer Seite aus klargemacht, dass wir den Aufstieg auch verdient gehabt hätten, dieser Aufstiegsmodus nicht fair war", blickt Wayne Hynes zurück.

Das Nachhaken der Wild Wings Future führte zum Erfolg. Als der DEB im Frühsommer die DNL auf zwölf Teams aufstockte, waren die jungen Neckarstädter der erste Kandidat für die Nachrückerstelle.

Ein Neuzugang aus Dänemark

Für Wayne Hynes und sein Trainerteam ergab sich dann natürlich auch ein völlig neuer Aspekt in der Saison-Vorbereitung. "Unser Plan war ja bereits für ein weiteres Jahr in der DNL2 ausgerichtet. Es war zu diesem späten Zeitpunkt natürlich auch schwer, externe Neuzugänge zu bekommen", erklärt der Ex-Profi.

Aufgrund der Freundschaft von Wayne Hynes zum früheren Wild-Wings-Coach Paul Thompson, der inzwischen den dänischen Erstligisten Odense Bulldogs trainiert, kam aber der Wechsel des lettischen Stürmertalents Valdis Dommers zustande. Dommers hatte beim Nachwuchs von Odense sehr gute Leistungen gezeigt und wollte den nächsten Schritt machen.

Der neue Kader

Immerhin stehen noch 13 Spieler aus dem letztjährigen U20-Kader zur Verfügung. Zwölf Talente aus der U17 rückten nach. "Wir sind in der Breite gut besetzt. Die Jungs arbeiten sehr hart und sind eine tolle Gemeinschaft", lobt Wayne Hynes nach der Vorbereitung. Er weiß aber auch: "Die anderen Teams in der DNL haben vielleicht den einen oder anderen herausragenden Spieler, den wir nicht haben. Doch dies müssen wir eben im Kollektiv ausgleichen."

Die vielen Testspiele brachten für Wayne Hynes wertvolle Erkenntnisse: "Es gab leistungsmäßig bei uns Licht und Schatten, aber wir sind jetzt bereit für diese tolle Herausforderung in der DNL." Allerdings wird die Nummer 1 – Steve Majher – in den ersten sechs Saisonwochen den Neckarstädtern fehlen. Im Training am Dienstag zog sich das Torhüter-Talent eine Schlüsselbein-Fraktur zu.

Die Vorbereitung

Die U20 bestritt drei Vorbereitungsspiele in der Schweiz, wurde Sechster bei einem internationalen Turnier in Tschechien und stand jeweils zweimal in Tests den Teams aus Kaufbeuren und Bietigheim gegenüber.

Der Modus in der DNL

Es werden in der DNL zunächst zwei Vorrundengruppen spielen. Schwenningen spielt zusammen mit Ingolstadt, den jungen Eisbären Berlin, den Jungadlern Mannheim, dem EV Landshut und dem Krefelder EV. Nach den ersten zehn Vorrundenspielen läuft dann die Zwischenrunde im zweiten Teil der Saison. Offen ist sogar noch, ob es in der neuen Saison überhaupt einen Absteiger aus der DNL geben wird.

Die Schwenninger U20 wird ihr erstes Heimspiel am Mittwoch, 14. September, bestreiten. Der Gegner? Ausgerechnet Mannheim. "Besser hätte es für uns bei der Heimpremiere nicht kommen können", lacht Wayne Hynes.

Das Aufgebot

Tor: Steve Majher, Keanu Salmik und Joris Baumeister.Verteidigung: Edwin Bierwagen, Colin Schlenker, Michael Kober, Maximilian Spitz, Thomas Weiz, Leon Schulz, Emre Yamak, Ilya Silkou und Daniel Ulrich.

Angriff: Lukas Gaus, Leon Bauhof, Niklas Karle, Fabian Renner, Nils Meinzer, Viktor Buchner, Georg Pinsack, Christian Sprez, Charlie Bassen. Louis Majher, Nikita Spannagel, Valdis Dommers (neu Odense Bulldogs/Dänemark), Artur Karpenko, Enzo Lebouche, Alexander Khristenko und Maximilian Schadel.

Cheftrainer: Wayne Hynes (wie bisher).