Torschütze Boaz Bassen (weißes Trikot) lässt in dieser Szene Adler-Stürmer Markus Eisenschmid (rechts) stehen. Foto: Eibner

Eishockey: Mannschaft kassiert beim 2:3 in Mannheim erste Saisonniederlage. Nicht mehr Tabellenführer.

Im fünften Spiel hat es die Wild Wings erwischt! Die Schwenninger überzeugten auch beim 2:3 im Spitzenspiel in Mannheim, doch am Ende kassierten sie nicht nur die erste Niederlage, sondern mussten auch die Tabellenführung an die Adler abgeben.

"Mannheim war heute einen Tick besser. Gerade in den ersten zehn Minuten waren die Adler viel besser, da haben sie fast jeden Zweikampf gewonnen. Wir haben aber nie aufgegeben", meinte Niklas Sundblad nach der ersten Saisonniederlage seiner Schützlinge.

Der Schwenninger Coach hatte im Vergleich zum 5:2-Sieg gegen Straubing eine personelle Veränderung vorgenommen. Goalie Patrik Cerveny feierte seine Saisonpremiere, der zuvor überragende Joacim Eriksson bekam eine verdiente Pause.

Cerveny sah, wie Marius Möchel (3.) fast seinen ersten Treffer für die Wild Wings erzielt hätte. Aber auch der gebürtige Tscheche war gegen Denis Reul und Co. schon früh gefordert. Gegen den fünften Torschuss des Gastgebers – Stefan Loibl (6.) hatte aus dem Gewühl heraus abgezogen – war Cerveny jedoch machtlos. Als Matthias Plachta (12.) für spritzige und bissige Adler durchaus verdient auf 2:0 erhöhte, mussten sich die Wild Wings erst einmal schütteln. Doch nur 33 Sekunden später nutzte Boaz Bassen einen kapitalen Patzer der Mannheimer in der eigenen Zone eiskalt zum Anschlusstreffer aus. Nach dem ersten Saisontor des 21-Jährigen fanden die Schwenninger besser ins Spiel. Adler-Torwart Dennis Endras verhinderte bis zur ersten Pause den möglichen Ausgleich.

Auch der gerade von der Strafbank gekommene Darin Olver (24.) kam nicht am Mannheimer Routinier vorbei – genauso Jamie MacQueen (30.) beim zweiten Schwenninger Powerplay. Zudem hatte Christopher Fischer (31.) Pech mit einem Pfostentreffer. Auf der anderen Seite zeigte Cerveny in einem längst ausgeglichenen Spiel gegen Markus Eisenschmid (35.) seine Klasse. Doch den Handgelenkschuss von Adler-Torjäger David Wolf (37.) konnte Schwenningens Backup nicht entschärfen. Torschütze Boaz Bassen glaubte dennoch an eine Wende im Schlussdrittel: "Wir müssen aber mehr Torschüsse abgeben."

Andreas Thuresson (42.) gab den 14. davon ab, doch der am Donnerstagabend starke Endras war auf dem Posten. Anschließend blieb auch die dritte Überzahlmöglichkeit ungenutzt. Die Wild Wings gaben weiter Gas, Boaz Bassen (52.) und Tyson Spink (53.) vergaben Großchancen zum erneuten Anschlusstreffer. Dieser gelang Tyson Spink (57.), der eine perfekte Vorlage von Bruder Tylor in Überzahl ausgenutzt hatte. 74 Sekunden vor dem Ende ersetzte Coach Sundblad Goalie Cerveny durch einen sechsten Feldspieler. Als aber MacQueen 0,2 Sekunden vor der Schlusssirene die letzte Chance vergeben hatte, war klar, dass die Schwenninger im fünften Saisonspiel die erste Niederlage einstecken müssen, die Rekordjagd erst einmal beendet ist. Doch auch auf dieser Leistung können die Wild Wings aufbauen.

"Wir haben im letzten Drittel viel Druck gemacht, hätten den Ausgleich verdient gehabt", ärgerte sich der Schwenninger Marius Möchel über die knappe Niederlage. "Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft gespielt. Kompliment an meine Mannschaft, die heute in einem super Spiel Gas gegeben hat", freute sich dagegen Adler-Bändiger Pavel Gross über den Sprung seines Teams an die Tabellenspitze.

Übrigens – Neuzugang Craig Schira wurde positiv auf COVID-19 getestet. Der Stürmer habe bislang aber keinen Kontakt zur Mannschaft gehabt.

Adler – Wild Wings 3:2 (2:1, 1:0, 0:1). Tore: 1:0 Loibl (5:06), 2:0 Plachta (11:05), 2:1 Bassen (11:38), 3:1 Wolf (36:35/5:4), 3:2 Tyson Spink (56:47/4:5). Strafen: Adler 8 – Wild Wings 6. Schiedsrichter: Lasse Kopitz (Berlin), André Schrader (Bochum). Zuschauer: 0.