Panthers-Spieler Devonte McCall findet, dass das aktuelle politische Klima in den USA besser ist als zuvor. Foto: Archiv/Eibner

Derzeit finden in den USA die sogenannten Zwischenwahlen statt. Wir haben die beiden amerikanischen Basketballspieler der wiha Panthers, Devonte McCall und Casey Benson, nach ihrer Meinung dazu gefragt.

VS-Schwenningen/USA - Es ist Halbzeit in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA): Alle zwei Jahre wird dort ein Drittel des Senats und das Repräsentantenhaus im Gesamten neu gewählt. Fallen diese Wahlen genau zwischen zwei Präsidentschaftswahlen, werden sie "midterm elections" oder "midterms" genannt, auf Deutsch: "Zwischenwahlen".

Auch hierzulande werden die Zwischenwahlen aktuell mitverfolgt und diskutiert – von US-Amerikanern wie Europäern gleichermaßen. Warum? Mehrere Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, unter anderem: Experten beobachteten im Vorfeld eine Radikalisierung unter den Demokraten wie den Republikanern, befürchten eine Gefährdung der Demokratie in den USA und mögliche Konsequenzen für die US-Außenpolitik. Spekulationen um Joe Bidens Vorgänger, Ex-Präsident Donald Trump, heizen die Debatte zusätzlich an.

Ein Blick auf die Wahlen aus der Ferne

Die Wahlen vor Ort zu erleben, ist eine Sache. Sie aus der Ferne mitzuverfolgen, eine andere. Wir haben die beiden Basketballspieler Devonte McCall und Casey Benson befragt, wie sie die Zwischenwahlen empfinden. Beide spielen derzeit für die Schwenninger wiha Panthers und leben seit etwa drei Monaten in Deutschland.

Devonte McCall: "Klima ist besser als in den vergangenen Jahren"

Sowohl McCall als auch Benson verfolgen die Wahlen nur geringfügig, hauptsächlich wegen der Zeitverschiebung und der Distanz zur Heimat. Zu Hause in den USA sei es laut Devonte McCall unmöglich, diesem Thema aus dem Weg zu gehen. Zum politischen beziehungsweise gesellschaftlichen Klima meint er: "Ich würde sagen, dass das Klima besser ist als in den vergangenen Jahren. Generell ist es aber negativ."

Auf Nachfrage unserer Redaktion, was er genau damit meint, antwortet McCall: "Ich denke einfach, als Trump noch im Rennen war, gab es viel mehr ein Republikaner gegen Demokraten, vor allem in den Sozialen Medien. Im Alltag habe ich manchmal Diskussionen miterlebt, es war ein wenig feindselig." Eine Gefährdung der Demokratie in den USA sieht er derzeit nicht – zumindest nicht mehr oder weniger als in den Jahren zuvor.

Casey Benson: "Eine wichtige Zeit für Amerika"

Casey Benson kann, laut eigenen Angaben, derzeit keinen tiefergehenden Kommentar zu dem Thema machen. Er findet aber: "Das ist eine wichtige Zeit für Amerika und es wird spannend zu sehen, wie das Ganze ausgeht."

Laut aktuellem Stand (Montag, 14. November) konnten die Demokraten ihre Mehrheit im Senat sichern. Im Repräsentantenhaus liegen derzeit die Republikaner vorne, haben aber noch keine Mehrheit erreicht. Die Halbzeitwahlen werden oft als Stimmungsbild zur Politik des jeweils amtierenden US-Präsidenten interpretiert: Sind die Bürger mit der Politik des Präsidenten zufrieden, wählen sie eher dessen Partei.

Präsident kann zur "lahmen Ente" werden

Sind sie unzufrieden, können sie der Gegenpartei ihre Stimme geben oder gar nicht wählen. Gegebenenfalls kann die Partei des Präsidenten in einem – oder beiden – Kammern die Mehrheit verlieren. Trifft letzteres zu, kann der US-Präsident kaum noch regieren, da jeder Gesetzesentwurf durch die Mehrheit der Opposition blockiert werden könnte. Er würde quasi zu einer "lahmen Ente" werden.