Lebensretterin Rebecca Kerner im Rahmen der Feierstunde in Sigmarswangen. Foto: Bezirk

Der Einsatz von Rebecca Kerner ist in einer Feierstunde gewürdigt worden. Im Rahmen des Nachholspiels in Sigmarswangen wurde die Lebensretterin geehrt.

Wenn du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist und dann auch noch genau das Richtige machst: Dann kannst du zum Lebensretter werden. Der 27. April 2025 wird Rebecca Kerner aus Sigmarswangen möglicherweise ihr ganzes Leben begleiten. Es ist der Tag, an dem die 23-jährige Krankenschwester zur Lebensretterin wird.

 

Überregionale Zeitungen berichteten über ihre Tat. Der SWR meldete sich umgehend. „Die Tage danach waren anstrengend“, sagt sie. Aber im Lauf der Zeit sei ihr dann bewusst geworden, dass sie schon etwas Besonderes geleistet hat. „Natürlich würde ich das jederzeit wieder tun“, sagt sie und hofft, dass sie von einem ähnlichen Vorfall künftig verschont bleibt. Als Mitarbeiterin in der kardiologischen Abteilung im Tübinger Krankenhaus hatte Kerner zwar in der Theorie schon mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu tun, aber in echt „ist das schon anders“, sagt sie.

Und jetzt ist sie so etwas wie eine Heldin, auch wenn sie es gar nicht so sehe, sagt sie am Rande der Ehrung. Der Fußballbezirk hatte zu einer „kleinen, aber feinen Feierstunde“ eingeladen. Beide Mannschaften, die anschließend das neu angesetzte Wiederholungsspiel bestritten, standen Spalier. Familie Kerner, mit Opa, Papa, den drei Schwestern und dem Bruder und viele Freunde der Familie waren gekommen. Die NSW-Vertreter Uli Bernhard, Matthias Pakai und Martin Stede überbrachten Geschenke und Dankesworte vom Bezirk und WFV. Sulz’ Bürgermeister Jens Keucher kam mit einem Blumenstrauß. Ortsvorsteherin Sabine Breil, Schopflochs stellvertretender Bürgermeister Matthias Zeller, die Vorsitzenden der Sportvereine Schopfloch (Marc Worm), Dettlingen-Bittelbronn (Dominik Schmid und Wolfgang Kocheise) und Sigmarswangen (Ralf Vossler) kamen ebenfalls nicht ohne persönliche Ansprache und Geschenken zur Ehrungsveranstaltung.

Mut und Einsatz

Bürgermeister Jens Keucher würdigte in seiner Rede den Mut und den Einsatz der Retterin. „Auch wenn man beruflich in der Materie drin ist, muss trotzdem der Mut aufgebracht werden, schnell einzugreifen. Das einzige Falsche, was man machen kann, ist nichts zu tun“, sagte Keucher. NSW-Kommunikationschef Uli Bernhard brachte die Minuten zwischen dem Zusammenbrechen des Spielers und dem spontanen Eingreifen von Rebecca Kerner in kurzen Stichworten in Erinnerung. Wer am 27. April dabei gewesen ist, konnte bestätigen, wie dramatisch alles abgelaufen ist.

Aber Dank schnellem Eingreifen, sagte Sigmarswangens Ralf Vossler, habe die Rettungsmaßnahme vorzüglich funktioniert. „Da bin ich echt stolz auf alle“, sagte Vossler. Dass aber ohne das schnelle Herbeischaffen eines Defibrillators alle Anstrengungen vergebens gewesen wären, wollte Vossler auch nicht verhehlen. Ortsvorsteherin Sabine Breil warb dann auch umgehend für Spenden zur Anschaffung eines „Defis“ im Sportheimbereich. Dominik Schmid von der SGM Dettlingen-Bittelbronn/Schopfloch nahm den Ball sofort auf und sicherte die erste Spende zu. Noch am Abend kamen weitere Spenden hinzu.