Im Auenwäldchen südlich des Stegmattensees (rot markierte Fläche) muss die Stadt Lahr aufgrund von Schäden durch den Weidenbohrer Fällungen vornehmen. Bereits im vergangenen Jahr mussten die Bäume entlang der Seepromenade weichen. Foto: Stadt

Der Weidenbohrer macht erneut Probleme: Nachdem im Sommer die Weiden entlang der Seepromenade entfernt werden mussten, trifft es nun Bäume im gegenüber liegendenden Auenwäldchen. Ersatz soll es an beiden Orten noch dieses Jahr geben.

Im Seepark Lahr werden in den kommenden Tagen im Auenwäldchen umfangreiche Forst- und Pflegearbeiten notwendig. Grund dafür ist ein Befall mit einem Schädling, dem Weidenbohrer, wie die Stadt in einer Mitteilung informiert. Darüber hinaus müssen große Teile des Pappelsaums, der das Auenwäldchen umgibt, entfernt werden.

 

Der Weidenbohrer ist ein Schädling, der vor allem Weiden und Pappeln befällt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Larven des Käfers bohren sich in das Holz im Bereich des Stammansatzes und verursachen dabei Schäden, die zunächst nicht ohne Weiteres sichtbar sind. Oft zeige sich der Befall erst, wenn bereits fortgeschrittene Schäden entstanden seien, so die Stadt. Die befallenen Bäume verlören ihre Stabilität, was zu einer Gefahr für Passanten werden könne. Daher sei eine schrittweise Entfernung der betroffenen Bäume dringend erforderlich.

Anfang Juli hatte die Stadt ebenfalls aus Sicherheitsgründen die 40 Weiden entlang der Uferpromenade entfernen lassen. Darüber hinaus wollte man vermeiden, dass der Weidenbohrer auch weitere Bäume befällt – offenbar war es dafür allerdings zu spät. Seit den Fällungen ergibt sich an der Uferpromenade an tristes Bild. Ersatzpflanzungen mit Bäumen, die nicht nur dem Weidenbohrer sondern auch kommenden Klimaveränderungen trotzen können, waren ursprünglich im Herbst vorgesehen. Die Stadt teilt nun mit, dass es im Frühjahr Ersatz für die gefällten Weiden an der Uferpromenade geben wird.

Ersatz soll im Herbst gepflanzt werden

Der Wegfall des Pappelsaums werde ebenfalls keinen langfristigen Verlust an Grün bedeuten, informiert die Stadtverwaltung weiter. Bereits im Herbst 2025 sei eine gezielte Nachpflanzung mit zukunftsfähigen Gehölzen geplant. Die neuen Bäume sollen den gestalterischen Anspruch der Parkanlage wahren und gleichzeitig den Forstgedanken unterstützen.

Das Auenwäldchen dient als Ausgleich für eine Baumaßnahme am Schutterentlastungskanal. Es wurde zur Landesgartenschau 2018 umgesetzt und verfolgt einen naturnahen Ansatz zur Förderung der heimischen Flora. Um gezielt die Entwicklung von Gehölzen wie Buchen und Eichen zu fördern, wird das Auenwäldchen nach forstlichen Gesichtspunkten bewirtschaftet, erklärt die Stadt.

Um dies zu erreichen, werden regelmäßig Bäume entnommen, die die Entwicklung der langfristig gewünschten Gehölze behindern. Insbesondere seien dies Bäume, die durch ihre Größe und ihren Standort den wachsenden Buchen und Eichen das Licht und die nötigen Ressourcen nehmen. Ein Teil der gefällten Bäume verbleibe vor Ort und schaffe so im Unterholz naturnahe Lebensräume.

Nomen est omen

Die Weidenbohrer ist eine bis zu acht Zentimeter große Schmetterlingsart, die in Europa weit verbreitet ist. Die Raupen, die etwa zehn Zentimeter groß werden, ernähren sich von verschiedenen Laubgehölzen und haben eine Vorliebe für Weiden – daher der Name.