Die aktuellen Zahlen der Übernachtungen in Baden-Württemberg sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückgängig. (Symbolbild) Foto: DragonImages - stock.adobe.com

Die Übernachtungen im Gastgewerbe gehen zurück. Das sagen die neuesten Zahlen. Wie es in Horb aussieht und welche Art von Hotelgästen am meisten vertreten ist.

Betten bleiben leer und Frühstückstische unbesetzt. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg werfen einen Schatten auf das Gastgewerbe. Am 14. Mai wurden die Zahlen der Übernachtungen für das erste Quartal 2025 im Südwesten veröffentlicht.

 

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Übernachtungszahlen um 5,2 Prozent zurück. Unter den verschiedenen Betriebsarten mit Übernachtungsmöglichkeiten liegen die Hotels mit einem Rückgang von 4,6 Prozent im Mittelfeld. Doch wie sieht es in Horb aus?

Bilanz fällt unterschiedlich aus

Die Auslastung diverser Horber Hotels ist unterschiedlich. Der Gasthof Adler in Dettingen berichtet von einer sehr erfolgreichen Wintersaison. Neben vielen Übernachtungen habe es auch zahlreiche Veranstaltungen gegeben. Mit Abenden zu Rätsel-Dinner oder Tanztee sorgt der Gasthof regelmäßig für Abwechslung.

Auch die Geschäftführung des „HOR Hotels“ im Industriegebiet berichtet von einer Auslastung von 90 bis 100 Prozent. Man habe kein Sinken der Zahlen beobachten können.

Im Forellengasthof Waldeck ist allerdings schon ein Rückgang zu spüren. Egal ob Touristen oder Geschäftsleute. Die Zahlen sind im Vergleich zu letztem Jahr gesunken. Inhaberin Diana Falkenstein-Pfefferkorn zieht dabei zwei mögliche Ursachen besonders in Betracht. So könne zum einen die finanzielle Lage der Menschen eine Rolle spielen, wodurch sie sich eine Übernachtung weniger leisten können. Zum anderen sei die steigende Anzahl der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, ein wichtiger Faktor. Das Statistische Landesamt vermutet, dass auch die Lage der Osterferien ein möglicher Grund für die niedrigeren Zahlen sind.

Geschäftsleute und Radfahrer

Im Gespräch mit den verschiedenen Hotelbetreibern wird eines schnell klar: „Tourismus ist in Horb mit seinem Anteil untergeordnet“, wie es das Hotel Steiglehof beschreibt. „Unsere Gäste sind zu einem sehr hohen Prozentsatz arbeitende Personen“ – und damit sind sie nicht allein.

Auch das Hotel Goldener Adler, das HOR Hotel und der Gasthof Adler in Dettingen geben an, hauptsächlich Geschäftsleute zu beherbergen. Von nationalen Monteuren bis internationalen Firmenpartnern sei alles dabei. Allerdings habe vor allem der Besuch aus dem Ausland in den vergangenen Jahren und vor allem nach der Corona-Pandemie nachgelassen. Die tendenziell wenigen Touristen seien im Ort außerdem meist Radfahrer, die nur für ein bis zwei Nächte bleiben.

Mit einem gut durchmischten Publikum sticht der Forellengasthof Waldeck heraus. Der Rückgang der Zahlen beider Gästetypen sei ebenfalls ausgeglichen, erzählt die Inhaberin. Für Geschäftsleute sei es mittlerweile gängiger, online zu arbeiten, und potenzielle Touristen würden von Horb nicht besonders angezogen. Der Neckar sorge zwar für eine gewisse Attraktivität im Ort – doch oft reiche das allein nicht aus, um Gäste länger zu binden.

Lokale Gastronomien stärken

Mit Blick in die Zukunft appelliert Diana Falkenstein-Pfefferkorn „im Namen der Gastronomen“ an die Menschen vor Ort, die heimische Gastronomie stärker zu unterstützen. So könne man zum Beispiel bewusst eine lokale Gastronomie wählen, um einen positiven Einfluss auf den Erhalt des Horber Gastgewerbes zu nehmen.