Mit der neuen Nachbarschaftshilfe-App sollen Helfer und Hilfesuchende zusammengebracht werden. Foto: © Milan - stock.adobe.com

Beim Nachbarschaftshilfeprojekt „Hilver“ laufen derzeit Arbeiten im Hintergrund. Wie ist der Stand?

Vor etwa eineinhalb Wochen fiel der Startschuss für die Einführung der „Hilver“-App in Enzklösterle. Die App soll als innovative Plattform genutzt werden, „die Ehrenamtliche und hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger in Enzklösterle miteinander verbindet“, sagte Bürgermeisterin Sabine Zenker auf Anfrage unserer Redaktion.

 

Wie ist der aktuelle Stand? „Aktuell befinden wir uns noch in der Vorbereitungsphase: Der offizielle Start von HILVER ist für Mitte April geplant, das System selbst ist derzeit noch nicht freigeschaltet“, erklärt Zenker. Momentan konzentriere man sich darauf, „Helferinnen und Helfer zu gewinnen, damit zum Start möglichst viele Angebote bereitstehen“. Diese Helfer können sich auch schon registrieren, so die Bürgermeisterin weiter. Hilfegesuche könnten allerdings noch nicht bearbeitet werden.

Die Bürger sind laut Zenker bereits über verschiedene Kanäle informiert worden – „über das Mitteilungsblatt, Aushänge, persönliche Gespräche sowie bei Veranstaltungen. Die Resonanz auf das Projekt ist bislang durchweg positiv“.

Bekanntheit steigern

Um die Bekanntheit des Projekts weiter zu steigern, nutzt die Gemeindeverwaltung unterschiedliche Wege. So wurden Flyer im Ort verteilt und liegen in öffentlichen Einrichtungen aus. Informationen sind auch auf der Gemeinde-Homepage verfügbar: www.enzkloesterle.de/de/gemeindeleben/informatives/hilver-die-neue-plattform-fuer-nachbarschaftshilfe-in-enzkloesterle-id_1965. „Auch über Social Media und Mailings informieren wir regelmäßig“, so Zenker weiter. Zudem sei das Projekt bereits bei Gelegenheiten wie dem Café Sammeltasse vorgestellt worden, um auch persönliche Gespräche zu ermöglichen.

Die Nutzung der App erscheint beim ersten Anblick nicht unkompliziert. So gibt es etwa zwei unterschiedliche Apps – eine für Helfer und eine für die Hilfesuchenden. Dass es zwei verschiedene Apps gibt, „mag auf den ersten Blick etwas umständlich erscheinen. Diese Trennung ist jedoch notwendig – vor allem aus Gründen des Datenschutzes: Um persönliche Daten bestmöglich zu schützen und die Rollen klar voneinander zu trennen, wurde diese Struktur bewusst gewählt“, erklärt Zenker.

Manuelle Freischaltung

Darüber hinaus sei es erforderlich, „dass alle Helferinnen und Helfer von uns manuell freigeschaltet werden, bevor sie aktiv werden können. So möchten wir Missbrauch, Betrugsversuchen oder anderen Formen der Ausnutzung gezielt vorbeugen“, so die Bürgermeisterin weiter. Umgekehrt werde auch bei den Hilfesuchenden darauf geachtet, dass keine problematischen Konstellationen entstehen – „etwa im Hinblick auf Schwarzarbeit oder unangemessene Anforderungen“.

Das gesamte Projekt sei rein ehrenamtlich ausgerichtet, informiert Zenker weiter. Eine Ausnahme davon bilde die sogenannte Taschengeldbörse für Jugendliche, bei der unter bestimmten Voraussetzungen kleinere Hilfeleistungen vermittelt werden können. „Auch hier gelten strenge Vorgaben, was die Handhabung im System etwas komplexer macht – letztlich aber zum Schutz aller Beteiligten dient“, erläutert sie.

Die Registrierung über die App ist zwingend notwendig. Das System ist nicht über den Computer nutzbar. Aber auch, wer die App nicht nutzen kann oder möchte, kann teilnehmen. „Hilfesuchende müssen nicht zwingend selbst mit der App arbeiten“, so Zenker. Angehörige oder Bekannte könnten stellvertretend eine Anfrage eintragen, „oder man kann sich telefonisch bei uns im Rathaus oder bei der Touristinfo melden. Unsere Mitarbeitenden nehmen das Hilfegesuch mit den Kontaktdaten auf und pflegen es ins System ein. Die Helferinnen und Helfer melden sich dann direkt beim Hilfesuchenden, entweder telefonisch oder auf dem gewünschten Weg.“

Klar, dass sich die Bürgermeisterin mit einer Prognose noch zurückhält: „Wie sich das Projekt konkret entwickelt, werden wir in ein paar Monaten einschätzen können, sobald die Plattform aktiv läuft und erste Hilfeleistungen vermittelt wurden.“