Das Ortenau-Klinikum in Lahr hat vor einem Jahr eine neue Methode zur Behandlung von gutartigen Gebärmutterknoten eingeführt. Jetzt hat die Klinik die 100. Patientin erfolgreich behandelt.
Bei der Sonata-Behandlung kommt ein Ultraschall-Behandlungsgerät zum Einsatz, das die einzelnen Myome ausfindig macht und anvisiert, ist einer Pressemitteilung der Klinik zu entnehmen. Durch Abgabe von Radiofrequenzenergie würden die Myome geschrumpft und die Symptome reduziert.
Myome sind gutartige Gebärmutterknoten. Sehr viele Frauen haben diese Geschwulste in oder an der Gebärmutter. Die meisten sind klein, machen sich nicht weiter bemerkbar und werden eher zufällig entdeckt. Je nachdem, wo sich Myome bilden, können sie aber auch Regelschmerzen, starke Regelblutungen und weitere Beschwerden verursachen.
Viele Frauen sind betroffen, ohne es zu wissen
Ab dem 35. Lebensjahr ist jede dritte Frau Myomträgerin, heißt es. Das Wachstum dieser Muskelknoten der Gebärmutter wird durch die weiblichen Geschlechtshormone, vor allem die Östrogene, angeregt, die im monatlichen Zyklus immer wieder gebildet werden. Viele Frauen spüren gar nicht, dass sie Myome haben. Manche haben nur eins, andere mehrere. Bei Frauen zwischen 30 und 50 Jahren lösen sie am häufigsten Beschwerden aus. Sehr selten können Myome entarten und bösartige Tumore bilden.
Die Klinik spricht von einem therapeutischen Durchbruch
Die Sonata-Methode sei ein therapeutischer Durchbruch, teilt das Ortenau-Klinikum nun mit. „Denn die Myome werden vom Inneren der Gebärmutter aus behandelt, sodass für die Sonata-Behandlung keine Einschnitte im Bauchbereich und auch kein operatives Entfernen von Gewebe oder der ganzen Gebärmutter erforderlich sind.
Die Gebärmutter bleibt erhalten“, beschreibt Privatdozentin Juliane Farthmann, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Vorteile der Sonata-Behandlung. Die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiterin des Brustzentrums Lahr berichtet, dass die Klinik seit Einführung der neuen Behandlungsmethode bereits 100 Patientinnen erfolgreich behandelt habe.
Bei der Anschaffung des Behandlungsgeräts wurde das Ortenau Klinikum mit 60 000 Euro vom Freundeskreis des Ortenau-Klinikums Lahr unterstützt. „Durch die großzügige Spende können wir nun sicherstellen, dass wir die Sonata-Behandlung dauerhaft anbieten können“, freut sich Farthmann. „Wir danken dem Freundeskreis sehr für die Unterstützung. Viele Frauen in Lahr und der Umgebung werden von der Sonata-Behandlung profitieren und Lebensqualität zurückgewinnen.“
Die sogenannte Sonata-Behandlung werde manals einzige Klinik in Südbaden im Myomzentrum Lahr neben den bisherigen Methoden dauerhaft anbieten, hebt die Klinik hervor.