Die Gegner der geplanten Baumfällaktion halten den Erhalt vieler Bäume für möglich. (Archiv-Foto) Foto: Semenescu

Seit im Oberndorfer Gemeinderat beschlossen wurde, die Bäume auf der Dammkrone des Neckars zwischen dem Freibad und der Firma Rheinmetall zu fällen, um Hochwasserschutzmaßnahmen vornehmen zu können, gab es heftigen Widerstand aus der Bevölkerung. Dieser begann mit Leserbriefen und mündete im März in einer Kundgebung, bei der rund 150 Teilnehmer gegen die Baumfällungen protestierten.

Oberndorf - Aus Sicht der NABU/BUND-Ortsgruppe Oberndorf-Sulz, dem Angel- und Naturschutzverein Oberer Neckar und dem Kreisverband Rottweil der ÖDP war die Gemeinderatsentscheidung ein Fehler. "Zu vorschnell wurde die Fällung zahlreicher Bäume ohne sorgsame Prüfung der Alternativen beschlossen", hieß es. Deshalb hatte das Bündnis einen Einwohnerantrag nach der Gemeindeordnung auf den Weg gebracht.

Rund 200 Unterschriften sind nötig, damit dieser im Gemeinderat behandelt wird und darüber abgestimmt wird. Die Forderungen lauten unter anderem, Alternativen für die Erhaltung der Bäume zu prüfen, die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens und Überwachung der Baumaßnahme durch eine ökologische Baubegleitung.

Nun berichtet Tobias Raffelt von der ÖDP, einer der Initiatoren, dass die Aktion von Erfolg gekrönt war. "Fast drei Mal so viele Menschen wie ursprünglich angemeldet sind gekommen, um den Initiatoren zuzuhören und um zu unterschreiben", berichtet er. Auch die Unterschriftensammlung auf dem Wochenmarkt sei erfolgreich gewesen. "Abgesehen davon erreichen uns immer wieder viele unterschriebene Formulare auf persönlichem Weg. Das zeigt: Es besteht seitens der Oberndorfer ein riesiges Interesse an diesem Thema", so Raffelt.

Mehr als ausreichend Unterschriften liegen bereits vor

Nach etwas mehr als drei Wochen seit Beginn der Unterschriftensammlung hätten bereits genug Bürger den Einwohnerantrag unterschrieben. "Es liegen mehr als ausreichend Unterschriften vor. Wir haben deshalb entschieden, dass der letztmögliche Termin zur Abgabe einer Unterstützungsunterschrift der 26. April ist. Anschließend werden wir die Unterschriften bei der Stadt einreichen", sagt Raffelt.

Und noch etwas haben die Naturschützer auf den Weg gebracht. "Der von uns in der Begründung des Einwohnerantrags genannte Lothar Wessolly, der seit mehr als 30 Jahren im Bereich Baumstatik forscht, war nach Ostern in Oberndorf und hat sich einen Überblick über die Situation vor Ort verschafft. Seine Aussage war: Aus seiner Sicht gebe es Alternativen. Baumerhalt sei möglich."

Gerade dadurch, dass in Oberndorf die Maßnahmen mittels einer Spundwand vorgenommen werden sollen, werde der Baumerhalt sehr gut möglich gemacht. Unter Einsatz kleinerer Baumaschinen und der nötigen Erfahrung mit baumerhaltenden Maßnahmen könnte der überwiegende Teil der Bäume erhalten bleiben. "Bestärkt durch diesen Zuspruch freuen wir uns darauf, das Thema im Gemeinderat zu behandeln und offen zu diskutieren".

Wer den Bürgerantrag unterstützen will, kann sich per E-Mail an tobias.raffelt@oedp.de wenden oder das Formular auf der Homepage der NABU/BUND-Ortsgruppe heruntergeladen, ausfüllen und bei den Ansprechpartnern abgeben (Adressen auf dem Formular).