Der multimodale Mobilitätsknoten am Bahnhof könnte künftig noch mehr Gäste nach Ringsheim locken. Foto: Decoux

Die zweijährige Durststrecke bei den Ringsheimer Tourismusunternehmen mit Hotels, Ferienwohnungen und der Gastronomie scheint überwunden zu sein. So die Einschätzung der Unternehmer und der Gemeinde bei der Versammlung im Rathaus.

Ringsheim - Nur acht Interessenten waren der Einladung des Ringsheimer Bürgermeisters Pascal Weber zur Versammlung gefolgt. "Wir wollen Geld in die Hand nehmen, um dem Gast über die Ortsgrenzen hinaus ein größeres Angebot zu machen", sagte Weber. Dazu haben sich die Städte Ettenheim und Mahlberg sowie die Gemeinden Kappel-Grafenhausen, Ringsheim, Rust, Herbolzheim und Rheinhausen über die Kreisgrenzen hinaus zu einer Kernregion "Erlebnisregion Europa-Park" zusammengeschlossen. Die Koordination erfolgt in der Gemeinde Rust. Über den eigenen Kirchturm hinausschauen, sei das Ziel mit der Hoffnung, dass sich die Touristen über den Park hinaus mehrere Tage in der Region aufhalten.

400.000 Euro für den Umbau des Bahnhofs

Ringsheim selbst hat in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, allein 400 .000 Euro für den Bau des "Multimodalen Mobilitätsknotens" am Bahnhof. 277.000 Euro hatte das Land übernommen. Die Gemeinde erwartet mit der Einführung des 49-Euro-Tickets und dem französischen Schnellzug TGV zukünftig noch mehr Gäste am Bahnhof.

Mit der Ausweisung und künstlerischen Gestaltung von zwei Wanderwegen soll das Interesse für die nähere Umgebung gestärkt werden. Die "Glückauf-Schleife" soll auf die 30-jährige Bergbaugeschichte in Ringsheim hinweisen. Der" Wein-Kunstweg" und die "Kaiserberg-Tour" nehmen Bezug auf die regionale Weinkultur. Einige Kunstobjekte sind bereits installiert, weitere sollen hinzukommen, informierte der Bürgermeister. Die vorhandenen Werbetafeln im Ort seien nicht mehr zeitgemäß und sollen abgebaut oder aktualisiert werden. Die Nutzung von digitalen Medien soll forciert werden.

Kostenloser Bustransfer

Überlegungen zu einem kostenlosen Bustransfer vom Bahnhof Ringsheim nach Rust sind abhängig von der Finanzierung. Weber will dazu Gespräche mit der Bahn, den Busunternehmen und mit der Parkleitung führen. Eine Einzelfahrt mit dem Bus nach Rust für 2,50 Euro sei schlicht zu teuer, bemängelte ein Teilnehmer. Obwohl sich die Parkplatzsituation auf der West- und Ostseite verbessert habe, sollen Nutzungsgebühren auf Dauer kein Tabu sein.

Immer präsentes Müllproblem

Ein Teilnehmer wies auf das "immer präsente" Müllproblem hin. Rust ist anders als Ringsheim, meint ein Ferienwohnungsbesitzer. Man müsse mehr auf persönlichen Kontakt mit dem Gast setzen, das werde geschätzt.

Das gastronomische Angebot sei in Ringsheim eher bescheiden. In den Gewerbegebieten "Leimenfeld I und II" sind mit dem Bau weiterer Hotels Restaurants geplant, so Weber. Die Befürchtung, dass durch den Bau weiterer Hotels im "Leimenfeld" Ferienwohnungen leer stehen würden, wurde nicht geteilt.

"Der Tourismus ist in Ringsheim wichtigster und stärkster Wirtschaftszweig", betonte Bürgermeister Weber am Ende der Veranstaltung.

Steuerung von Ferienwohnungen

Weber informierte auch über die kürzlich im Gemeinderat beschlossene Umsetzung zur "Steuerung von Ferienwohnungen", in Anlehnung an die Modelle in Rust und Kappel-Grafenhausen (wir berichteten). "Wir wollen das auch", sagte Weber, nämlich die Zulässigkeit von Ferienwohnungen in Abhängigkeit der Ortslage. Für Bestandswohnungen gebe es keine Veränderungen, sofern diese baurechtlich genehmigt seien, meinte der Bürgermeister. Wer noch keine Genehmigung hat, könne dies im Zeitraum eines Jahres nachträglich beantragen.