Der Tourismus, hier die Wasserwelt Rulantica, stellt eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinde Ringsheim dar. Foto: Europa-Park

Bürgermeister Pascal Weber hat im Gemeinderat den Haushaltplan für 2024 vorgelegt. Ringsheim rechnet im kommenden Jahr mit einem Überschuss von rund einer Million Euro. Allein 800 000 Euro sollen aus der Tourismusbranche in die Gemeindekasse fließen.

„Wir sind Optimisten, aber auch immer Realisten“, fasst Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber den Haushaltsplan für das kommende Jahr zusammen. Angesichts der aktuellen Situation um die Ukraine, den Gaza-Streifen, die Haushaltskrise, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Energieversorgung sowie die überbordende Bürokratie stehe die Gemeinde vor vielen Herausforderungen. Umso erfreulicher ist für Weber, dass Ringsheim 2024 mit einem Überschuss von rund einer Million Euro kalkuliere. „Das beruht auf einem Einmaleffekt durch den Verkauf von Ökopunkten. Aber auch ohne den Effekt würden wir in etwa bei Null herauskommen“, erklärt der Rathauschef.

 

Kinderbetreuung rückt weiter in den Fokus

In 2024 soll weiteres Geld in die Kinderbetreuung der Gemeinde fließen. Gemeinsam mit der Awo wird eine zweite Gruppe in der Naturkita „Rebzwergle“ eröffnet. „Die Kosten für die Kinderbetreuung werden dann mit rund 1,1 Millionen Euro erstmals die Eine-Million-Euro-Marke knacken“, zeigt der Bürgermeister auf. Nach Abzug der Elternbeiträge und Landeszuschüsse verbleiben bei der Gemeinde Kosten in Höhe von 600 000 Euro. Dies sind rund 5000 Euro pro Kind und Jahr. Durch die weiteren Investitionen in die Betreuung hofft der Bürgermeister auch, dass die aktuelle Warteliste weiter reduziert werden könne.

„Im Bereich ,Flüchtlinge’ erwarten wir 2024 weitere zehn bis 15 Menschen. Diese müssen wir unterbringen“, erklärt Weber. Dafür müssen Wohnungen reserviert und Mietverträge abgeschlossen werden.

Südspange steht auf dem Plan

Im Bereich ÖPNV steht die Umsetzung der Südspange an. Eine Buslinie soll die Gemeinden Rust, Ringsheim und Ettenheim stündlich verbinden. Die Gemeinde muss sich mit 50 000 Euro daran beteiligen. Bei den Einnahmen durch die Gewerbesteuer rechnet die Verwaltung vorsichtig mit 400 000 Euro. In diesem Jahr lagen die Einnahmen zwar bei rund 600 000 Euro, es ist aber laut Weber mit weiterhin mit schwierigen Zeiten für die Unternehmen zu rechnen.

„Erfreulich ist, dass sich der Tourismus weiter gut entwickelt. Er ist nun auch von den Einnahmen her der wichtigste Wirtschaftszweig unserer Gemeinde“, informiert er. An Einkünften aus Gewerbesteuer der Hotels, aus Übernachtungssteuer, aus der wieder angestiegenen Vergnügungssteuer und aus den Erträgen des „ZVT“ (Rulantica und Kronasar) rechnet Ringsheim mit mehr als 800 000 Euro.

Tourismus soll weiter gestärkt werden

„Wir wollen diesen Bereich weiter stärken und unsere Lage in der Erlebnisregion Europa-Park weiter nutzen“, so der Bürgermeister.

Besorgniserregend sei, dass die Kreisumlage erstmals auf mehr als eine Million Euro steigen werde. Dies sei jedoch notwendig, da die Migrationskrise, Personalkosten und größere Projekte im Landkreis zu finanzieren seien.

Ringsheim wird rund 3,3 Millionen Euro investieren

Im kommenden Jahr will die Gemeinde rund 3,3 Millionen Euro investieren. 150 000 Euro sind für den Fuhrpark des Bauhofs vorgesehen. 700 000 Euro fließen in die Sanierung und die Modernisierung der ehemaligen Bäckerei Bosch. Weitere 300 000 Euro fließen in die Photovoltaik-Anlage auf dem Bürgerhaus. 2024 beginnt der Glasfaserausbau. „Dazu stellen wir 200 000 Euro für Gehwegsanierungen bereit“, erklärt Weber. Weitere Themen, die angegangen werden sollen, sind unter anderem der Mobilitätsknoten am Bahnhof, die weitere Erschließung des Gewerbegebiets „Leimendfeld 3.0A5“, Feuerwehr und Katastrophenschutz sowie die Erweiterung der Kinderbetreuung. Auf der Einnahmenseite wird der größte Posten die Einnahmen aus Grundstücksverkäufen sein. Insbesondere im Gewerbegebiet rechnet Ringsheim hier mit rund 1,1 Millionen Euro.

Keine neuen Schulden

„Seit meinem Amtsgebinn haben wir keinerlei Schulden aufgenommen und das bleibt auch 2024 so“, erklärt der Bürgermeister nicht ohne Stolz. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 habe Ringsheim die Schulden von 980 000 Euro auf rund 60000 Euro bis Ende 2024 abgebaut. „Bei den Gemeindewerken sind wir seit diesem Jahr sogar schuldenfrei“, ergänzt Pascal Weber.