Durch den hohen Niederschlag im August drohte in Wolfach keine Waldbrandgefahr. Foto: Schmalz

Der August macht mit 249,8 Sonnenstunden und einer Höchsttemperatur von 37,4 Grad dem Sommer alle Ehre. Niederschläge sorgen in Wolfach für Abkühlung und ein vorläufiges Ende der sehr hohen Waldbrandgefahr.

Wolfach. Keiner der Sommermonate 2022 wollte am Ende der schlechteste sein und so agierten sie auf einem sehr hohen Niveau. Auch der August nahm den Kampf um die Krone auf und schlug sich mehr als achtbar und konnte sogar die höchste Temperaturmittelwertabweichung für sich verbuchen. Auch ein möglicher neuer Trockenrekord war nicht auszuschließen, doch am Ende sorgten dann doch einige etwas stärkere Regengüsse für eine leichte Entspannung und ein vorläufiges Ende der sehr hohen Waldbrandgefahr.

Begonnen hatte der August, wie der Juli geendet – mit heißem und sonnigem Sommerwetter. Ein Wärmegewitter am Abend des Monatsersten brachte zwar etwas Regen, aber das war es dann für die nächsten 13 Tage. Gute zwei Wochen zeigte sich nun die Sonne an einem vielfach blank geputzten Himmel oder bei nur leichter Bewölkung. Am 4. August wurden an der Wetterstation 37,4 Grad gemessen, dies war dann die letzte höhere Temperatur des Sommers mit mehr als 35 Grad. Doch die folgende Abkühlung war kaum nennenswert, da das Thermometer fast tägliche weitere Höchstwerte von über 30 Grad anzeigte. Erst am 17. August wurden weniger als 25 Grad gemessen und damit endete eine der längsten Hitzewellen, die am 12. Juli begonnen hatte und 37 Tage andauerte.

Doch nach diesem kurzen Dämpfer gelang es dem Sommer schnell wieder ins Gleis zu kommen und auch im letzten Monatsdrittel dominierten die hochsommerlichen Temperaturen. Insgesamt stellte sich jetzt bei zunehmender Schwüle aber doch eine Neigung zu gewittrigen Niederschlägen ein, welche nun die extreme Trockenheit zumindest vorübergehend abschwächten. Der Blick auf die Abweichungen der Tagesmitteltemperaturen zeigt, dass der August lediglich am 20. leicht unterkühlt war, an allen anderen Tagen des Monats war es mehr oder weniger zu warm. Besonders in der ersten Augustwoche war es mit Abweichungen bis zu sieben Grad ausgesprochen heiß, aber auch die übrigen Tage zeigten oft überdurchschnittliche Abweichungen von mehr als drei Grad.

Der zweitwärmste Augustmonat seit Beginn der Messungen 1958

Der gesamte Monat übertraf damit seine Durchschnittstemperatur um satte 2,9 Grad, nach der inzwischen aus Klimawandelvergleichsgründen wieder zusätzlich eingeführten Periode 1961 bis 1990 sogar um 4,2 Grad und ist damit nach 2003 der bislang zweitwärmste Augustmonat seit Beginn der Messungen 1958.

Bis zur Monatsmitte sah es so aus, als würde sich die extreme Trockenheit des Vormonats fortsetzen. Inzwischen war die höchste Waldbrandstufe erreicht und es kam auch im Kinzigtal zu mehreren Wald- und Flächenbränden, am heftigsten am 11. August in Wolfach-Kirnbach. Ein erster ergiebigerer Regen beendete dann am 18. die akute Brandgefahr. Bis zum Monatsende kam es zu weiteren, teils gewittrigen Regenfällen, wobei aber die trockenen Tage weiter in der Überzahl blieben. Während in Wolfach mit 83,4 Litern pro Quadratmeter das Monatssoll um 23 Prozent unterschritten wurde, sorgte besonders das Gewitter am 26. im Raum Biberach-Zell am Harmersbach für heftigsten Starkregen mit bis zu 74 Litern pro Quadratmeter in nur einer Stunde, während es in Wolfach gerade elf Liter zu messen gab.

Ohne jetzt ans Mittelmeer oder an einen karibischen Strand reisen zu müssen, konnte man das überaus sonnige Wetter hier in jedem Freibad oder an den Seen genießen. Der August bescherte Sonne satt und in Wolfach wurden 249,8 Sonnenstunden (120 Prozent) zusammen gezählt. Sonniger war es im achten Monat des Jahres nur 1962 und 2003 mit 255 und 277 Stunden. Die Zahl der Regentage blieb auf zehn begrenzt und auch die drei Gewittertage fielen schwach aus. Als am 31. August der diesjährige meteorologische Sommer endete, stand fast, dass er zwar nicht die Pole-Position erobert hatte, aber doch mit einer Durchschnittstemperatur von 21,2 Grad auf Platz zwei gelandet ist.

Bei der Sonnenscheindauer reichte es auf den dritten Platz, nur bei den Niederschlägen war der Sommer 2022 mit 174 Litern pro Quadratmeter nicht auf dem Siegertreppchen zu finden, sondern gab sich mit Rang vier zufrieden, was aber eher als positiv gesehen wurde.

Definition von Starkregen

Eine Hitzewelle wird nach nach Kysely-Tagen festgestellt, sobald an mindestens drei Tagen in Folge die Maximaltemperatur 30 Grad Celsius überschreitet und hält so lange an, wie die mittlere Maximaltemperatur über die gesamte Periode über 30 Grad bleibt und an keinem Tag eine Maximaltemperatur von 25 Grad unterschritten wird.